Insgesamt sind rheumatische Erkrankungen im Kindesalter häufiger, als viele Menschen immer noch denken. Allein an den klassischen Formen des Gelenkrheumas leiden in Deutschland ca. 20.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Hinzu kommt noch einmal eine vergleichbare Zahl an entzündlichen Erkrankungen, die dem sogenannten “rheumatischen Formenkreis“ zugerechnet werden. Diese Erkrankungen müssen nicht immer eine Gelenkentzündung als Hauptsymptom haben.
Zusätzlich gibt es eine große Zahl an Immundefekten, die isoliert betrachtet jeweils sehr seltene Erkrankungen darstellen und daher häufig nur sehr schwer zu diagnostizieren sind. Eine frühe Erkennung der Krankheiten mit Immunregulationsstörungen (sowohl Rheuma als auch Immundefekte) ist von großer Bedeutung, weil durch eine effektive Therapie Folgeschäden abgewendet werden können. Durch Fortschritte in den Therapieverfahren können viele der chronisch-entzündlichen Erkrankungen heute gut behandelt werden. Dennoch sind weiter große Anstrengungen nötig, da die Lebensqualität der betroffenen Kinder und ihrer Familien regelmäßig stark eingeschränkt ist.