Therapieverfahren

Chemotherapie

Für viele hämatologische Erkrankungen ist die klassische Chemotherapie, häufig in Kombination mit einer zielgerichteten Substanz, immer noch einer der Grundpfeiler der Behandlung. Diese erfolgt, je nach Erkrankung, stationär oder ambulant. Hier besteht umfangreiche Expertise in der Behandlung auftretender Komplikationen durch das pflegerische und ärztliche Team.

Zielgerichtete Therapien

Die Behandlung von hämatologischen Neoplasien ist in den letzten Jahren deutlich vorangeschritten und für viele Erkrankungen, z.B. die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL), ist eine rein tablettenbasierte Behandlung möglich. Da auch diese Substanzen nicht nebenwirkungsfrei sind, bieten wir über unsere Tagesklinik eine engmaschige Betreuung und auch den Übergang zu anderen Therapiemethoden, sollte diese zielgerichtete Therapie alleine nicht mehr ausreichen.

Knochenmarkstransplantation (KMT)

Als eines der größten Stammzelltransplantationsprogramme Europas mit mehr als 160 allogenen und ca. 100 autologen Stammzelltransplantationen pro Jahr haben wir umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich. Das Zentrum ist bundesweit die erste Einrichtung, die die so genannte JACIE-Zertifizierung trägt. Dieses Qualitätssiegel zertifiziert den europaweit höchsten Standard, den ein KMT-Zentrum erreichen kann, bedeutet also für Sie als Patient die Sicherheit, medizinisch in den allerbesten Händen zu sein. Ein Team aus erfahrenen Ärzten und Pflegenden bietet eine kontinuierliche Betreuung vom Zeitpunkt der Indikationsstellung bis hin zur Nachsorge. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage erfolgt aktuell eine Erweiterung des KMT-Zentrums von 20 auf 38 Betten auf dann vier speziellen Isolierstationen.

Weitere Informationen zum Knochenmarkstransplantationszentrum.

CAR-T-Zellen

CAR-T-Zellen sind ein neues Therapieverfahren, das auf dem Einsatz eigener Immunzellen basiert, welche dem Patienten zuerst mittels Apherese entnommen und dann genetisch modifiziert werden, so dass diese dann die Krebszellen nach Rückgabe an den Patienten zielgerichtet angreifen können.  Diese neue Therapieform wurde in Münster im Jahr 2019 erstmals im Rahmen von Studien eingesetzt, wobei wir hier eines der ersten Zentren in Deutschland waren. Seit 2019 wird sie in ausgewählten Indikationen auch in der Regelversorgung eingesetzt. Hier sind wir von der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie als entsprechendes Zentrum zertifiziert.

Mit diesem Verfahren besteht auch in Situationen, wo mit einer konventionellen Chemotherapie keine längerfristige Kontrolle der Erkrankung mehr möglich ist, die Chance, eine langanhaltende Remission zu erreichen. Der Einsatz dieses Verfahrens benötigt umfangreiche Erfahrung bei der Behandlung der Grunderkrankung, beim Umgang mit genmodifizierten Zellen und in der intensivmedizinischen Behandlung schwerwiegender Nebenwirkungen, entsprechende Expertise ist bei uns aufgrund der langjährigen Erfahrung vorhanden.

Die aktuell für erwachsene Patienten über 25 Jahren zugelassene Indikation ist der Einsatz bei aggressiven B-Zell-Lymphomen (DLBCL), die auf die initiale Chemotherapie nicht ansprechen bzw. nach Chemotherapie innerhalb von 12 Monaten wieder auftreten. Sollte diese Situation vorliegen, empfehlen wir eine zeitnahe Kontaktaufnahme und Vorstellung, da dann rasch die Indikation zur entsprechenden Therapie gestellt werden muss.

Weiterhin zugelassen ist der Einsatz bei Patienten mit ALL bis zu einem Alter von 25 Jahren mit einer wiederholt refraktären Erkrankung. 

Darüber hinaus bieten wir Studien zu dieser Therapieform an. Zu unseren aktuellen Studien in diesem Bereich informieren Sie Sich bitte auf unserem Studienportal.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie stellt in der Behandlung von hämatologischen Neoplasien eine wichtige Säule dar, vor allem im Bereich der Lymphombehandlung. Hierbei gewährleistet die Strahlentherapie des UKM durch die moderne apparative Ausstattung und neueste Techniken durch die sehr genau steuerbare Bestrahlung eine so schonende Behandlung wie möglich. Der Direktor der Strahlentherapie, Herr Professor Eich, ist führend auf dem Gebiet der Bestrahlung des Hodgkin-Lymphoms und hat mit seiner Forschung dazu beigetragen, dass die applizierte Dosis und das zu bestrahlende Gebiet reduziert werden konnten.

 
 
 
 

Kontakt

Für Notfälle, nachts oder am Wochenende kontaktieren Sie die Notaufnahme Ost:
T 0251 83-44955

Zur Absprache einer stationären Aufnahme oder Übernahme können Ärzte den diensthabenden Oberarzt der Med A über die Pforte erreichen:
T 0251 83-48001