Was ist Kryokonservierung von Spermien bzw. Hodengewebe?
Eine Kryokonservierung ist eine Gefrierkonservierung von Spermien/Hodengewebe und Lagerung in flüssigem Stickstoff mit dem Zweck der späteren Verwendung der Spermien in künstlichen Befruchtungsverfahren.Bei welchen Patienten wird in der Klinischen Andrologie des CeRA eine Kryokonservierung von Spermien bzw. Hodengewebe durchgeführt?
Wir wenden die Kryokonservierung von Ejakulat bzw. Hodengewebe bei Patienten mit Kinderwunsch und bei Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen vor einer Chemo- oder Radiotherapie oder einer operativen Behandlung an, die die Samenbildung oder den Samentransport beeinträchtigen können. Der Einsatz der kryokonservierter Spermienproben zur künstlichen Befruchtung wird im Universitären Kinderwunschzentrum ausschließlich im homologen System durchgeführt, d.h. bei Ehepaaren und Paaren, von denen die Spermien stammen. Entgeltliche oder unentgeltliche Samenspenden mit dem Zwecke eines späteren Einsatzes zur assistierten Fertilisation mit Fremdsamen werden nicht durchgeführt.Welche Untersuchungen erwartet Patienten, die sich zu einer Kryokonservierung ihres Ejakulates/Hodengewebes vorstellen?
Nach der allgemeinen Beratung über die Kryokonservierung (Kosten etc.) erfolgt eine reguläre Untersuchung des Patienten inklusive Anamnese, körperlicher Untersuchung, Ultraschall der Skrotalorgane und Bestimmung der Hormone sowie eine Testung auf Hepatitis C/D und HIV.Für die Kryokonservierung des Ejakulates muss der Patient eine Samenprobe abgeben. Anschließend wird diese auf Spermien untersucht, mit einem Kryoprotektivum versehen und ggf. eingefroren. Ein kleiner Anteil wird sofort wieder aufgetaut und erneut auf das Vorhandensein beweglicher Spermien untersucht, da nach heutigem Erkenntnisstand nur bewegliche (= lebendige) Spermien für assistierte Befruchtungsverfahren verwendet werden können.
Die Gewinnung des Hodengewebes erfolgt bei Patienten, die keine Spermien im Ejakulat haben, operativ unter Narkose in der Klinischen Andrologie. Nach kurzer Inkubation mit einem Kryoprotektivum wird das Gewebe anschließend eingefroren. Ein Teil des Gewebes wird direkt auf das Vorhandensein von Spermien untersucht.