Klinik für Neurochirurgie

Pädiatrische Neurochirurgie

Leitung:

Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. W. Stummer (Direktor der Klinik)
Dr. med. A. Brentrup (Leiterin der Pädiatrischen Neurochirurgie)

Team:

Dr. A-K. Bruns (Funktionsoberärztin für Neurochirurgie)
Dr. E. C. Bunk (Assistentin der Klinik)

Interdisziplinäre Kooperation mit:

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie und Neuropädiatrie
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H. Omran)

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
(Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. C. Rössig und PD Dr. med. R. Straeter, Pädiatrische Neuroonkologie)

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrische Nephrologie
(Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. M. Konrad)

Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. J. Kleinheinz)

Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
(Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. C. Rudack)

Klinik für Augenheilkunde
(Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. N. Eter)

Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Sektion für Wirbelsäulenchirurgie
(Leiter: Dr. med. A. Schulze-Bövingloh)

Abteilung für Kinderorthopädie, Deformitätenrekonstruktion und Fußchirurgie
(Chefarzt: Prof. Dr. med. R. Rödl)

 

Spezialsprechstunde für pädiatrische Neurochirurgie:
Mo: 8.30–15.00 Uhr
Do: 8.30–15.00 Uhr
und nach pers. Vereinbarung
Anmeldung unter 0251 83-47489

 

Ansprechpartner:
Dr. med. A. Brentrup
Dr. med. M. Köchling
Dr. med. A.-K. Bruns
In Notfällen jederzeit unter 0251 83-48001 (Pforte): Neurochirurgischer Dienstarzt

Kinder sind keine „kleinen Erwachsenen“, und die neurochirurgisch zu behandelnden Erkrankungen des Kindesalters unterscheiden sich von denen des älteren Patienten. Oftmals leiten sie sich aus Entwicklungsstörungen des noch unreifen Nervensystems ab. Nicht gesondert eingegangen werden soll auf die kindlichen Hirntumoren, die zwar andere biologische Eigenschaften aufweisen (viele können metastasieren) und auch anders nachbehandelt werden. Diagnostik und operative Therapie sind aber prinzipiell mit den Maßnahmen bei hirneigenen Tumoren im Erwachsenenalter vergleichbar. Anders steht es mit den folgend beschriebenen Zuständen:

„Offener Rücken“ (Dysrhaphien)

Das gesamte zentrale Nervensystem schnürt sich im Lauf der frühen Entwicklung im Mutterleib aus der Rückenhaut nach innen ab und wird dann von den Wirbel- bzw. Schädelknochen umgeben. Aus meist ungeklärter Ursache, manchmal aber auch im Zusammenhang mit Vitaminmangel, Alkoholmißbrauch der Mutter oder bestimmten Medikamenten bleibt diese Abschnürung unvollständig; das Kind leidet dann unter einer Spina bifida der unterschiedlichen Ausprägungen: Im einfachsten Fall sind nur die Wirbelbögen nicht geschlossen. Das Nervensystem selbst ist unversehrt. Häufig zeigt die intakte Rückenhaut dann eine vermehrte Behaarung oder Pigmentierung. Neurochirurgischer Handlungsbedarf ergibt sich nicht. Bei Zelenbildung kann es sich um eine Aussackung nur der harten Rückenmarkshaut bei intakter Funktion und korrekter Lage des Nervengewebes (Meningozele) oder um eine Fehlbildung auch des darunterliegenden Rückenmarks (Myelomeningozele) handeln. Dann leidet das Kind möglicherweise an Blasen-/Mastdarmstörungen, Lähmungen und Gefühlsstörungen bis hin zur Querschnittslähmung. Die Haut über der Fehlbildung ist in der Regel sehr dünn, unter der Geburt eingerissen oder gar nicht angelegt, was zu einer offenen Verbindung zwischen Außenwelt und Nervensystem mit entsprechender Infektionsgefahr führt. Sofern beim sonstigen Gesundheitszustand des Neugeborenen möglich, muß der Defekt im Rücken schnellstmöglich verschlossen werden, um der Gefahr lebensbedrohlicher Entzündungen vorzubeugen. Die Funktion der eventuell betroffenen Anteile des Rückenmarks ist chirurgisch nicht zu bessern, allerdings werden künftige bioelektronische Implantate möglicherweise auch diesen Patienten helfen können. Die Betreuung der kleinen - meist intensivpflichtigen - Patienten geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinderheilkunde, Abteilung Neuropädiatrie.
Hydrozephalus

Die beschriebenen dysrhaphischen Störungen haben in ihren schwereren Ausprägungen häufig eine weitere Folge: Das natürliche Gleichgewicht zwischen Liquorproduktion und -abtransport ist bei den kleinen Patienten gestört. Der Liquorweg kann auch durch Blutungen oder Tumoren verlegt sein; manchmal findet sich keine sichere Ursache. Hirnwasser staut sich auf und führt zu der Veränderung, die als „Wasserkopf“ (Hydrozephalus) auch im Volksmund bekannt ist und früher fast immer tödlich war: Weil die Schädelknochen noch nicht miteinander verschmolzen sind, werden sie vom Liquordruck auseinandergetrieben, und der Kopf bekommt ein unnatürlich großes Volumen. Schwerste Schädigungen des Hirns drohen. Die einfache Messung des Kopfumfanges des Kindes kann im Vergleich mit Normwerttabellen einen Hinweis geben; nachgewiesen wird der Hydrozephalus durch Ultraschall oder CT. Therapie der Wahl ist die Ableitung des Hirnwassers, in der Notsituation durch eine externe Ventrikeldrainage, auf Dauer durch einen Shunt, der unter der Haut über ein Ventil in den rechten Herzvorhof oder ins Bauchfell geleitet wird. Obwohl die bislang beste - und meist lebensrettende - Lösung, weisen diese Shunts noch eine Reihe von Unzulänglichkeiten auf, denen durch die Entwicklung eines neuartigen Ventil-/Pumpensystems Rechnung getragen wird . Die systematische Nachbetreuung der kleinen Shuntpatienten geschieht in der „Kindersprechstunde“.
 
 
 
 

Leiterin

Dr. med. Angela Brentrup

Sprechstunde
Mo: 8.30–15.00 Uhr
Do: 08.30–15.00 Uhr
und nach pers. Vereinbarung

Klinik für Neurochirurgie
Albert-Schweitzer-Campus 1A
48149 Münster