Die Wand des Mastdarm stülpt sich bei einem inneren Rektumprolaps in sich selbst ein, ohne jedoch nach außen zu treten. Ein solcher Vorfall ist häufig Folge einer Schwäche des Beckenbodens. Gleichzeitig tritt häufig eine Rektozele auf, bei der sich der Mastdarmwand beim Pressen in Richtung Scheide oder Kreuzbein vorwölbt. Diese Veränderungen können die Ursache für Stuhlentleerungsstörungen sein.
Slow Transit-Constipation
Bei dem im Volksmund "träger Darm" genannten Phänomen ist die Passagezeit des Stuhls durch den Dickdarm erheblich verlängert. Ursache kann eine Störung der Darm-regulierenden Nerven sein, ebenso wie eine Fehlregulation durch die geschwächte Beckenbodenmuskulatur.
Obstruktives Defäkationssyndrom (ODS)
Die Erkrankung betrifft vorwiegend Frauen ab dem 60. Lebensjahr, die mehrere Geburten hatten und bei denen die Gebärmutter entfernt wurde. Typischerweise ist die Stuhlentleerung massiv erschwert und gelingt nur unter Pressen und häufigen und verlängerten Toilettengängen. Ursachen sind häufig eine Aussackung (Rektozele) des Mastdarms sowie ein innerer Rektumvorfall. In manchen Fällen ist die Entleerungsstörung auch durch eine Sigmoidozele (Cul-de-Sac) oder Enterozele bedingt.
Äußerer Rektumprolaps
Bei einem äußeren Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) kommt es zum teilweisen oder kompletten Austritt der vorgefallenen Darmwand aus dem After nach außen. Ursache eines solchen Rektumprolaps können neben einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur auch bestimmte neurologische Erkrankungen, chronische Verstopfung oder eine senile Demenz sein. Durch die Dehnung des Schließmuskels kommt es meist zu einer begleitenden Inkontinenz.
Cul-de-sac-Syndrom
Durch die Beckenbodenschwäche kommt es zu einer Absenkung des Dünn- oder Dickdarms, welche auf den Mastdarm drückt und so eine Entleerung behindert.
Stuhlinkontinenz
Die Inkontinenz, also der unwillkürliche Verlust von Darmgasen oder Stuhl, wird in den meisten Fällen durch eine verminderte Funktion des Schließmuskels (Sphinkter) oder durch eine verminderte Enddarmsensibilität verursacht. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.