Diese Einteilung ist wichtig, weil Gefäßtumore eine völlige unterschiedliche Behandlung im Vergleich zu Gefäßmalformationen verlangen. Das Hämangiom, im Volksmund auch Blutschwamm genannt, bildet sich innerhalb der ersten Lebensjahre oft zurück. Nach unzureichender Rückbildungsphase oder bei starkem Wachstum kann sowohl eine medikamentöse, also auch eine operative Therapie (offen-chirurgisch, perkutane Lasertherapie, kombinierte Verfahren) erforderlich werden. Gefäßmalformationen hingegen persistieren das ganze Leben, es kommt nie zu einem spontanen Regress! Sie sind bereits bei der Geburt präsent (werden aber oft nicht bemerkt) und können jederzeit mit verschiedensten Symptomen klinisch manifest werden.
Entsprechend des Blutflusses werden sie in slow-flow- oder fast-flow-Malformationen eingeteilt. Gefäßmalformationen können mittels minimal-invasiver Kathetertechnik unter Ultraschall- oder Durchleuchtungskontrolle verschlossen (Sklerosierung, Embolisation) werden.
Die Diagnostik und Therapie von Gefäßanomalien erfolgt in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachdisziplinen wie Pädiatrie, Kinderchirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie sowie der Kinderhämatologie und -onkologie. Alle Fälle werden in einer interdisziplinären Fallkonferenz besprochen und die Therapie erfolgt gleichermaßen in enger Abstimmung mit allen beteiligten Fachdisziplinen.