Eine individuell angepasste Diagnostik unter Einsatz einer Vielzahl an modernsten Verfahren, die sämtlich am Universitätsklinik Münster zur Verfügung stehen und in unseren Kliniken und Laboren weiter entwickelt und optimiert wurden, sind innerhalb des KMT Zentrums der Medizinischen Klinik A essentielle Bestandteile einer erfolgreichen Therapieplanung und Durchführung.
Vor jeder Stammzelltransplantation werden die Gewebeeigenschaften mithilfe der sogenannten HLA-Kompatibilitätsdiagnostik bestimmt, um für jeden einzelnen Patienten den am besten geeigneten Stammzellspender zu identifizieren. Eine eigene Sucheinheit mit dazugehörigen Labor am Institut für Transfusionsmedizin ermöglich es uns, einen geeigneten Spender, häufig innerhalb weniger Tage, zu finden.
Nach der Transplantation kann mithilfe sehr empfindlicher molekularbiologischer Testverfahren direkt überwacht werden, ob sich noch bösartige Zellen im Körper des Patienten nachweisen lassen und ob das Transplantat stabil angewachsen ist. Eine dieser Methoden, die ein wichtiger Bestandteil in einer Klinik mit allogenem Transplantationsprogramm ist, ist die Chimärismusanalyse. Diese Methode, die mit Hilfe des genetischen „Fingerabdrucks“ den Anteil von Empfänger- und Spenderzellen bestimmt, wird im KMT Zentrum der Medizinischen Klinik A stetig weiter entwickelt. Für diese Untersuchungen werden die Zellen aus Blut- und Knochenmarkproben mit einem aufwändigen Verfahren isoliert und aufgetrennt. Schwankungen im Spenderzellanteil können bereits sehr früh auf eine Abstoßungsreaktion, eine Störung der Transplantatfunktion oder einen beginnenden Krankheitsrückfall hindeuten. Da mögliche Probleme oder Rezidive auf diese Art häufig bereits früh erkannt und dann auch behandelt werden können, trägt eine solche, individuell angepasste Diagnostik maßgeblich zur optimalen Therapiesteuerung bei.