Schule für Orthoptik

Mit Augenmaß: Ausbildung zur Orthoptistin am Universitätsklinikum Münster

Orthoptistinnen tragen selbstständig zu Prävention, Diagnose und Therapie bei Störungen des einäugigen Sehens (Pleoptik) sowie des beidäugigen Sehens (Orthoptik) bei. Diese können durch Schielerkrankungen, Augenbewegungsstörungen, Fehlsichtigkeiten sowie Augenzittern (Nystagmus) ausgelöst werden.

Orthoptistinnen arbeiten in erster Linie in Augenarztpraxien und Augenkliniken mit orthoptischer Abteilung, außerdem in Reha-Einrichtungen oder Einrichtungen für Sehbehinderte. Weitere Aufgabenbereiche sind Lehre und Forschung.

Die berufliche Perspektiven sind sehr gut. Es gibt ausreichend Stellen in Augenarztpraxen.

Für wissenschaftlich interessierte Orthoptistinnen bieten sich Stellen in Forschungseinrichtungen an. Eine Weiterbildung/Studium als Lehrorthoptistin bei pädagogischen Interesse ist ebenfalls möglich.

Zudem stehen Orthoptistinnen auch verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge im Gesundheitswesen offen. Weitere Spezialisierung sind möglich:

  • Spezialistin für vergrößernde Sehhilfen und LowVision Beratung
  • Spezialistin für Diagnostik und Früherkennung visuell bedingter Entwicklungs- und Lernauffälligkeiten
  • Visuelle Rehabilitation bei erworbenen Hirnläsionen

Schulische Voraussetzung

Mittlerer Schulabschluss bzw. Sekundarabschluss bzw. Fachoberschulreife oder einen Hauptschulabschluss mit Berufsausbildung oder höherer Abschluss

Mindestalter 18 Jahre

Gesundheitliche Eignung

Sie sollten gesund und engagiert sein. Zudem ist normales beidäugiges Sehen von Vorteil.

Für die Ausbildung sind gute Deutschkenntnisse notwendig.

Wir empfehlen eine Hospitation bei einer Orthoptistin in einer Augenarztpraxis, bei Bedarf sind auch hier Hospitationen möglich

Der nächste Ausbildungsbeginn ist am 01.10.2026. Es stehen 10 Ausbildungsplätze alle drei Jahre zur Verfügung.

Für Ihre Bewerbung benötigen wir

  • einen tabellarischen Lebenslauf
  • die letzten Zeugnisse
  • Nachweise über Praktika, Ehrenamt o.ä. 

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung über unser Karriereportal und bitten Sie Ihre Unterlagen bei der Bewerbung als weitere Dokumente hochzuladen.

Ausbildungsstart für den nächsten Kurs am 01.10.2026

Neue Auszubildende Orthoptik Kurs 01.10.2023

Michaela Hirscheider, seit Januar 2021 nichtärztliche Leiterin der Schule, über die Ausbildung zur Orthoptistin am UKM

"Ich freue mich sehr, dass wir uns zu so einem guten Team entwickelt haben. Denn die Schule kann nicht nur von einer Person getragen werden, sondern es müssen alle sein", betont Michaela Hirscheider, die bereits seit zwölf Jahren Teil der Orthoptistinnen-Familie ist.

Schulleitung

Michaela Hirscheider 
Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude D 15 
48149 Münster 
T 0251 83-57598 
michaela.hirscheider@­ukmuenster.­de

 

Mitarbeiterinnen

Sophia Mies

Nellya Utz

Unser Team wird von erfahrenen Dozentinnen z.B in folgenden Bereichen unterstützt:

  • Augenheilkunde
  • Spezielle Anatomie und Physiologie
  • Kinderheilkunde 
  • Physik/Optik
  • Allgemeine Anatomie
  • Hygiene
  • Berufs- und Gesetzeskunde 

Die Ausbildung dauert drei Jahre in Vollzeit. Sie schließt mit einer schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung ab.

Der Unterricht gliedert sich in einen theoretischen und einem praktischen Teil.  Der theoretische Unterricht wird in folgenden Fächern erteilt:

Orthoptik und Pleoptik Augenbewegungsstörungen Neuroophthalmologie
Spezielle Anatomie und Physiologie Augenheilkunde Allgemeine Anatomie und Physiologie
Kinderheilkunde Physik, Optik, Brillenlehre Hygiene, Krankheitslehre

In der praktischen Ausbildung behandeln Sie Menschen aller Altersgruppen, darunter viele Kinder. Sie sollten Spaß an der Arbeit mit Menschen haben und persönliches Engagement mitbringen. Das Interesse an Medizin ist Voraussetzung.

Die Schule für Orthoptik ist eng an die Abteilung für Orthoptik der Augenklinik angegliedert. Ihre praktische Ausbildung findet in der Ambulanz der Orthoptik statt. In der praktischen Ausbildung werden Sie von den Lehrorthoptistinnen in der Anamnese- und Befunderhebung und Dokumentation angeleitet. Später kommt dann auch die Therapieplanung hinzu.  

Die theoretische und praktische Teil der Ausbildung umfasst 1700 Sunden, in der praktischen Ausbildung müssen mind. 2800 Stunden absolviert werden. Eine Verkürzung der Ausbildung ist nicht möglich. 

Mit Beginn der Ausbildung sind Sie Beschäftigte des Universitätsklinikums Münster und erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie haben eine Wochenarbeitszeit von 38.5 h sowie 30 Tage Urlaub. Bekommen Sie eine Zusage für die Ausbildung, bitten wir bei Antritt noch ein polizeiliches Führungszeugnis vorzulegen.

Definition und Folgen des Schielens

Das Schielen ("Strabismus") ist eine meist beständige oder immer wieder auftretende Fehlstellung der Augen, von der rund 2 Millionen Mitbürger betroffen sind.
Schielen ist nicht nur ein Schönheitsfehler, sondern oft eine schwere Sehbehinderung, die sich nicht "auswächst" und zu schwerwiegenden Folgen führen kann:
Beim Schielen weicht ein Auge von der Blickrichtung des anderen ab. Dadurch können störende Doppelbilder entstehen, die aber vom kindlichen Gehirn unterdrückt werden können. Dabei wird das schielende Auge nicht zum Sehen benutzt, so daß sich eine Sehschwäche am ansonsten organisch gesunden Auge entwickelt. Diese Sehschwäche nennt man Amblyopie. Wenn diese Schielschwachsichtigkeit nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt wird, dann bleibt sie lebenslang bestehen. Eine weitere Folge ist fehlendes räumliches Sehen, was zu Unfällen und Beeinträchtigungen bei der Berufswahl führen kann.

Ursachen des Schielens

  • erblich bedingt,
  • Risikofaktoren während der Schwangerschaft und Geburt,
  • Fehlsichtigkeiten der Augen,
  • andere Augenerkrankungen,
  • Kinderkrankheiten mit hohem Fieber,
  • Unfälle (z.B. Gehirnerschütterung).

Alarmzeichen

Als Alarmzeichen für ein eventuelles Schielen und somit für einen Besuch beim Augenarzt mit Orthoptistin gelten:

  • Schielen, Abweichen eines Auges,
  • Augenzittern,
  • ständiges Schiefhalten des Kopfes,
  • Vorbeigreifen,
  • Ungeschicklichkeiten (Stolpern, Anstoßen),
  • häufiges Blinzeln, Zwinkern, Zukneifen,
  • "Lesen mit der Nase",
  • Unlust am Lesen.

Schielformen

Beim Schielen unterscheidet man:

  • Innenschielen (ein oder beide Augen stehen zur Nase),
  • Außenschielen (Augen stehen nach außen),
  • Höhenschielen,
  • Verrollungsschielen.

Diese Formen unterteilt man noch einmal in immer vorhandenes, also sichtbares Schielen (mit Ausnahme von Mikrostrabismus, d.h. Schielen mit einem sehr kleinen, kosmetisch unauffälligem Winkel mit den gleichen Folgen) und dem nur zeitweise sichtbaren Schielen.

Behandlung

Zur Behandlung der Sehschwäche wird überwiegend die Okklusionsbehandlung angewandt, das heißt das Abdecken des besser sehenden Auges zur Aktivierung des sehschwachen Auges (siehe Abb.).

Auch die Brillengabe kann bei manchen Kindern das Schielen verringern oder beseitigen. Bei auffälligem Schielen ist zusätzlich eine Augenmuskeloperation erforderlich. Die genannten Behandlungsmöglichkeiten müssen aber individuell auf das Kind und dessen Schielen abgestimmt werden.

Es ist wichtig für die Eltern, daß sie nicht nur bei groben Auffälligkeiten des Sehvermögens, sondern bereits bei Verdachtsmomenten ihr Kind beim Augenarzt mit Orthoptistin vorstellen. In vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Orthoptistinnen, die hierfür speziell ausgebildet sind, kann die Diagnose festgestellt und die Therapie rechtzeitig eingeleitet werden, denn nur so kann ein bleibender Schaden für das Sehen des Kindes verhindert werden.

Allerdings beschränkt sich die Arbeit der Orthoptistin nicht nur auf Kinder, denn wirft man einen Blick ins Wartezimmer, dann fällt auf, daß nicht nur Babys und Kleinkinder, sondern auch ältere Menschen in die Orthoptik ("Sehschule") kommen. Das sind Menschen jeden Alters, bei denen Symptome wie Schielen oder Doppelbilder auftreten.

Berufsverband

Weitere Informationen können auch vom Berufsverband Orthoptik Deutschland e.V., Postfach 1210, Gminderstr. 22, 72762 Reutlingen, Tel. 07121-9725655 

 
 
 
 

Der nächste Ausbildungsbeginn ist am 01.10.2026

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