Refertilisation
Lebenssituationen und Perspektiven ändern sich: Auch nach einer Sterilisation erleben Männer den Wunsch nach einer erneuten Vaterschaft. Grundsätzlich ist es möglich, eine mikrochirurgische Refertilisation durchzuführen, um die Sterilisation rückgängig zu machen. Diese Operation, bei der die Samenleiterenden beider Seiten erneut miteinander verbunden werden, wird Vasovasostomie genannt und kann als ambulante Operation in einer Vollnarkose durchgeführt werden.
Voruntersuchung
Vor der Operation sind Voruntersuchungen sinnvoll und notwendig, um bestmögliche Erfolgsaussichten für die Operation zu gewährleisten. Dabei werden eine körperliche Untersuchung des Genitales, eine Ultraschalluntersuchung der Hoden und eine Blutentnahme durchgeführt. Durch die Bestimmung der männlichen Hormone können wir die Spermienbildung im Hoden einschätzen. Die Untersuchung einer Samenprobe ist sinnvoll, um mögliche Infektionen der ableitenden Samenwege vor einer Operation behandeln zu können. In einem Gespräch mit dem Narkosearzt werden Sie ausführlich über die Narkose informiert.
Die Kosten für die Voruntersuchungen und die ambulante Operation werden in der Regel leider nicht von der Krankenkasse übernommen. Eine genaue Aufstellung der Kosten erhalten Sie im Rahmen des Beratungsgesprächs.
Die mikrochirurgische Operation
Die Operationstechnik setzt eine große Erfahrung und handwerkliche Fähigkeiten des Operateurs voraus. Sie wird als mikrochirurgischer Eingriff unter einem Operationsmikroskop durchgeführt. Wie jeder chirurgische Eingriff birgt die Refertilisation gewisse Risiken, die jedoch in der Regel selten und überschaubar sind. Gelegentlich können leichte Schwellungen des Hodensacks oder lokale Blutergüsse auftreten. Die Schmerzen nach der Operation lassen sich gut mit leichten Schmerzmedikamenten behandeln. Am Tag der Operation können Sie nachmittags die Klinik wieder verlassen. Sie müssen mit einer Arbeitsunfähigkeit von ca. einer Woche rechnen. Eine mikrochirurgische Refertilisation erreicht in ca. 85% der Fälle eine erneute Durchgängigkeit der Samenleiter und verspricht, in Abhängigkeit von der Partnerin, gute Chancen auf eine Spontanschwangerschaft. Dies ist auch dann der Fall, wenn die Sterilisation viele Jahre zurückliegt. Zusätzlich können wir Ihnen bei der Operation die Entnahme von Hodengewebe zur feingeweblichen Begutachtung anbieten. Damit ist eine genaue Einschätzung möglich, wie umfassend der Hoden Spermien produzieren kann. In besonderen Fällen kann es sinnvoll sein, die Operation mit der gleichzeitigen Sicherung von Spermien aus dem Hodengewebe oder Nebenhoden zu kombinieren. Dieser Eingriff wird testikuläre Spermienextraktion (TESE) oder epididymale Spermienaspiration (MESA) genannt.
Wie läuft die Refertilisation ab?





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Unsere Expert*innen für den Bereich Operative Andrologie

Prof. Dr. med. Sabine Kliesch
Klinikdirektorin Andrologie
Fachärztin für Urologie, Andrologie, medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Jann-Frederik Cremers
Leitender Oberarzt Andrologie
Facharzt für Urologie, Andrologie und Medikamentöse Tumortherapie