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Klinik für
Augenheilkunde

Grauer Star/Katarakt | Ihre Behandlung am Universitätsklinikum Münster

Ein grauer Star (Katarakt) liegt vor, wenn sich die ursprünglich klare Augenlinse immer mehr eintrübt. Die Trübung ist meist altersbedingt oder Folge von Krankheiten wie Diabetes oder Verletzungen. Ist der Graue Star angeboren, muss er bei Kindern sehr früh operiert werden, um eine bleibende Sehschwäche zu vermeiden. Von außen ist die Trübung manchmal sichtbar. Die Pupille erscheint dann nicht mehr schwarz, sondern grau oder weiß.

Der Graue Star kann nicht verhindert oder hinausgezögert werden. Es gibt auch keine medikamentöse Behandlung. Die getrübte Linse muss operativ entfernt werden, da sich sonst das Sehvermögen zunehmend verschlechtert. Die getrübte Linse erschwert auch die Untersuchung der Netzhaut, um andere Erkrankungen im Augenhintergrund auszuschließen. Solange Sie Ihren Alltag trotz der Sehbeeinträchtigung bewältigen können, ist der Zeitpunkt der Operation in Absprache frei wählbar. Für Autofahrer*innen und bei besonderen beruflichen Anforderungen kann Ihr*e Augenärzt*in eine frühere Operation empfehlen. 

Unsere Expert*innnen sind auf die operative Behandlung des Grauen Stars spezialisert. 

 

Katarakt-Sprechstunde

Termine nach Vereinbarung

Anmeldung
+49 251 83-56017
+49 251 83-52549
terminvergabe-ambulanz@ukmuenster.de


Patientenbroschüre Grauer Star/Katarakt 


Bitte bringen Sie folgende Unterlagen mit:

  • Überweisung Ihres Augenarztes
  • Versichertenkarte Ihrer Krankenkasse
  • Brillen oder Kontaktlinsen
  • wichtige Vorbefunde
Univ.-Prof. Dr. med. Nicole Eter

Univ.-Prof. Dr. med. Nicole Eter

Symptome

Erste Anzeichen für das Vorliegen eines Grauen Stars können eine Verschlechterung der Sehschärfe und -qualität, verschwommenes Sehen, verminderte Farb- und Kontrastschärfe und auch eine erhöhte Blendempfindlichkeit sein. So kann z.B. das Autofahren vor allem nachts anstrengender werden.

Diagnostik

Die Diagnose Grauer Star erfolgt in der Regel in Ihrer Augenarztpraxis: Dort stellen Ihre Augenärzt*innen einen Grauen Star fest und entscheiden gemeinsam mit Ihnen, diesen operativ entfernen zu lassen. Bei einer Voruntersuchung werden Ihre Augen und Ihr allgemeiner Gesundheitszustand untersucht. Zudem erfasst das augenärztliche Personal die Medikamente, die Sie zur Zeit einnehmen. Sollten darunter blutverdünnende Medikamente wie Aspirin (ASS), Plavix oder Marcumar sein, ist es ratsam, die Einnahme in Ihrer Hausarztpraxis zu besprechen. In unserer Klinik werden diese Informationen erfasst und ein Termin für die Voruntersuchung und die Operation mit Ihnen vereinbart.

Behandlungsverlauf

  • 1
  • 2
  • OP-Vorbereitung

    Vermessung des Auges zur Berechnung der Linse

  • 3
  • Operation

    ambulant oder stationär, mit Lokalbetäubung (Augentropfen) selten auch Vollnarkose

  • 4
  • Nachsorge

    am Tag nach der OP und bei Bedarf

  • 5
  • Kontrolle

    regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch Augenärzt*in

Voruntersuchung

Zur Vorbereitung auf die Operation nehmen wir uns viel Zeit für Sie. Nach gründlicher Untersuchung und Messung Ihrer Augen wird der Brechwert für Ihre neue Kunstlinse berechnet. In der Klinik für Augenheilkunde wenden wir hierfür den IOL-Master an, welcher in unserer Klinik von den Krankenkassen voll erstattet wird. Der IOL-Master ermöglicht eine exakte Messung ohne örtliche Betäubung, da das Auge nicht berührt wird. Um ein für Sie optimales Sehergebnis zu erzielen, erhalten Sie eine detaillierte, auf Ihre Bedürfnisse individuell angepasste Linsenberatung durch unsere auf diesem Gebiet qualifizierten Fachärzt*innen. Genaueste biometrische Messungen und IOL-Berechnungen werden schnell und einfach ausgeführt.

Operation

Unser OP- und Anästhesieteam ist für Sie da

Die Katarakt-Operation wird meistens ambulant durchgeführt und dauert ca. zehn Minuten. Sollte Ihre Hausarzt- oder Augenarztpraxis einen stationären Aufenthalt für medizinisch notwendig halten, wird unser Ärzteteam Sie ausführlich aufklären. Selbstverständlich haben Sie auch die Wahl, den Eingriff unter Vollnarkose durchführen zu lassen. In diesem Fall wird unser Anästhesistenteam Sie vor der OP ausführlich informieren.

 

Ablauf am Operationstag

Operiert wird zunächst nur ein Auge. Für das zweite Auge vereinbaren wir einen separaten Termin mit Ihnen. Nehmen Sie am Tag des Eingriffs Ihre Medikation wie gewohnt und mit Ihrem Hausarzt besprochen ein. Es ist individuell möglich, dass Ihnen zur Vorbereitung auf die Operation in den Tagen davor Salben oder Tropfen verordnet werden. Auch eine Therapie mit blutverdünnenden Medikamenten, wie z.B. Aspirin (ASS) oder Marcumar kann fortgeführt werden. Bitte informieren Sie die Krankenpflegerinnen und -pfleger über die Einnahme gemäß den Anweisungen Ihres Augen- oder Hausarztes. Wenn der Eingriff unter Lokalanästhesie erfolgt, dürfen Sie je nach Gesundheitszustand und in Absprache mit dem operierenden Arzt am Morgen der Operation noch leichte Kost zu sich nehmen.

Da Sie nach der Operation einen Augenverband erhalten, empfehlen wir, dass Sie mit einer Begleitperson für den Heimweg kommen. Lassen Sie sich daher bitte bringen. Nach Ihrer Ankunft werden Sie von unseren Mitarbeiterinnen an der Anmeldung aufgenommen. Das Auge kann durch Tropfen oder lokale Einspritzung betäubt werden. Auch eine Vollnarkose ist in Einzelfällen möglich. Wenn Sie wünschen, erhalten Sie vor dem Eingriff ein leichtes Beruhigungsmittel.

Der Eingriff

Vor der Operation werden Ihnen Augentropfen gegeben, um die Pupille zu erweitern. Wir messen nebenbei Ihren Blutdruck und legen für Ihre Sicherheit ein Venenzugang. Danach werden Sie in den Operationsraum begleitet. Ihr Auge wird örtlich betäubt und mit einer desinfizierenden Lösung gereinigt. Sie werden so mit einem sterilen Tuch abgedeckt, dass Sie darunter frei atmen und sprechen können. Dann erfolgt der mikrochirurgische Eingriff unter dem Operationsmikroskop, welcher für Sie völlig schmerzfrei ist. Über einen ca. 2 mm kleinen Schnitt in der Hornhaut wird die Linsenkapsel eröffnet und die getrübte Linse mit Ultraschallwellen über eine Sonde zerkleinert (Phako-Emulsifikation) und gründlich abgesaugt. Der leere Kapselsack wird sorgfältig gereinigt. Stellen Sie sich vor, Sie wischen eine Glasscheibe. Über denselben kleinen Schnitt wird dann in den „leeren“ Linsenkapselsack eine künstliche Intraocularlinse hinter die Regenbogenhaut eingesetzt, welche durch die natürliche „Taschenform“ der Linsenkapsel sicher gehalten wird. Der winzige Schnitt bei der Phacoemulsifikation verschließt sich nach der Operation von selbst, ohne dass sich Narben bilden.

Nachsorge

  • Um Ihren Heilungsprozess selbst zu unterstützen, bitten wir Sie um Beachtung folgender Ratschläge:
  • Bitte reiben und drücken Sie nicht an Ihrem operierten Auge. Durch den frisch verschlossenen winzigen Schnitt ist Ihr Auge noch nicht so widerstandsfähig.
  • Es ist daher ratsam, Ihren Augenverband noch in der ersten Nacht zu tragen.
  • Vereinbaren Sie bitte einen Kontrolltermin in Ihrer Augenarztpraxis für den ersten Tag nach der Operation. Er wird die weitere Therapie für Sie festlegen und Ihnen Tropfen oder Salben verschreiben.
  • Beim Duschen oder Haare waschen sollten Sie versuchen, mit Ihrem Gesicht nicht mit Wasser in Berührung zu kommen. –
  • Am nächsten Tag können Sie wieder aktiv sein. Nur schwere körperliche Arbeit, Sport, längeres Lesen und Autofahren sind noch nicht anzuraten. Ihr*e Augenärzt*in wird Sie diesbezüglich weiter beraten.
  • Bei Auftreten von Rötungen, Schmerzen oder Sehverschlechterung bitten wir Sie, sich umgehend mit uns in Verbindung zu setzen +49 251 83-56017 (tagsüber) +49 251 83-56001 (24-Stunden-Dienst hier im Haus) bzw. unsere ambulante Notfall-Sprechstunde aufzusuchen Je nachdem, welche Intraocularlinse Sie für Ihre individuelle Sehanforderung ausgewählt haben, wird ca. vier Wochen nach der Operation z.B. eine Lesebrille angepasst. 

FAQ | Häufige Fragen - unsere Antworten

Bei jedem operativen Eingriff kann es je nach Vorerkrankungen und individuellen Besonderheiten zu mehr oder minder häufigen Komplikationen kommen, sehr selten jedoch mit schwerwiegenden Folgen. Es kann zu Hornhauttrübungen kommen, die medikamentös schnell behandelt werden können. Auch als „fliegende Mücken“ bekannte Wahrnehmungen können auftreten. Es handelt sich dabei um Glaskörpertrübungen, die nicht behandlungsbedürftig sind und nach kurzer Zeit nicht mehr stören. Im Falle einer Schwellung der Netzhautmitte (sog. Makulaödem) ist das Sehvermögen eingeschränkt. Die Schwellung kann medikamentös behandelt werden oder sich nach wenigen Wochen von selbst zurückbilden. Wenn die hintere Linsenkapsel bei der Operation entfernt wurde, besteht ein erhöhtes Risiko einer Netzhautablösung. Diese lässt sich in den meisten Fällen chirurgisch wieder anlegen. Weitere Fragen stellen Sie bitte in Ihrem Aufklärungsgespräch.

Man spricht von einem „Nachstar“, wenn die hintere Linsenkapsel sich nach Monaten oder Jahren eintrübt oder schrumpft. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist mit 20% relativ gering und lässt sich in wenigen Minuten durch einen speziellen Laser ambulant entfernen. Auch dieser Eingriff ist völlig schmerzfrei.

Bereits am Tag nach der Operation können Sie eine Verbesserung Ihres Sehvermögens bemerken. Eine optimale Sehschärfe ist einmal abhängig von Ihrem persönlichen Empfinden, Ihrer Diagnose und zum anderen von der Wahl Ihrer Intraocularlinse und deren Möglichkeiten (mono-, bi-, trifokal).

Die Katarakt-Operation erfolgt unter Betäubungstropfen- oder Lokalanästhesie. Außer geringfügigem Druck oder Zug an der behandelten Stelle im Auge spüren Sie nichts. Nach dem Eingriff kann es in seltenen Fällen auf Grund von Vorerkrankungen und individuellen Besonderheiten zu leichten Schmerzen kommen, die jedoch schnell abklingen und keiner Behandlung bedürfen.

Intraocularlinsen gibt es für praktisch alle Patienten. Die Linsen sind sehr gut verträglich und lebenslang ohne Komplikationen haltbar. Sie müssen nicht einheilen noch wegen Verschleißes ausgetauscht werden.

Ihre Ansprechpersonen für die Behandlung des Grauen Stars/Katarakt

Univ.-Prof. Dr. med. Nicole Eter

Univ.-Prof. Dr. med. Nicole Eter

Direktorin

UKM Augenklinik | Christoph Clemens

Priv.-Doz. Dr. med. Christoph R. Clemens, FEBO

Geschäftsführender Oberarzt

UKM Augenklinik | Florian Alten

Prof. Dr. med. Florian Alten, FEBO

Oberarzt