Forschungsaktivitäten des WTZ Münster
In den vergangenen Jahren wurden bei der Behandlung sowohl von lokal begrenzten als auch bereits gestreuten, d.h. metastasierten Tumoren gute und sehr gute Verbesserungen erzielt. Diese basierten auf dem Einsatz neuer Medikamente und Techniken einerseits und andererseits auf den erweiterten Möglichkeiten, Therapieoptionen noch gezielter einzusetzen.
Eine zentrale Aufgabe des WTZ Netzwerkpartners Münster ist die Schaffung von strukturellen Rahmenbedingungen für eine optimale Kooperation der verschiedenen onkologisch orientierten Arbeitsgruppen und Forschungseinrichtungen. Gemeinsames Ziel ist, die Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in verbesserte Therapieverfahren weiter zu beschleunigen.
Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die derzeitige Umstrukturierung der Tumormedizin in krankheitsbezogenen Zentren, die eine patientenbezogene, interdisziplinäre Forschung, die sogenannte Versorgungsforschung, erleichtert. Diese klinisch orientierte Forschung wird innerhalb des Zentrums durch Forschungseinrichtungen mit experimentellen Schwerpunkten in der Tumorbiologie, u. a. dem 2008 eröffneten Institut für Molekulare Tumorbiologie ergänzt.
Eine wertvolle Unterstützung bieten die so genannten Task Forces, interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppen, die die Forschung in einzelnen Schwerpunkten der Tumormedizin koordinieren. Eine enge Zusammenarbeit besteht zudem mit dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), dem Zentrum für Klinische Studien (ZKS) und dem Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin.
Unsere Forschungsziele
Interdisziplinäre onkologische Forschungsverbünde (Taskforces)
Um die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Kliniken, Institute und Forschungseinrichtungen zu verbessern, wurden interdisziplinäre onkologische Forschungsverbünde (Taskforces) für die onkologischen Forschungsschwerpunkte gegründet. Diese Taskforces integrieren das Wissen und die Expertise, die zu einer Tumorentität bzw. Fragestellung innerhalb des WTZ Netzwerkpartners Münster vorhanden sind. Sie bilden eine Basis für Wissenstransfer, experimentelle Zusammenarbeit und Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs.
Entsprechend der Dynamik des Forschungsprozesses ist die Organisation und Struktur ein sich ständig entwickelnder Prozess, der durch diese Form eine rasche Anpassung an neue Anforderungen erlaubt.
Diese Taskforces sind aktiv:
- Zelluläre Immuntherapie
- Brustkrebs
- Psychoonkologie
- Ewing-Sarkom
- Gastrointestinale Tumoren
- Bildgebung
- Infektionen
- Neuroonkologie
- Pharmakoonkologie
Experimentelle Forschung
Die Forschung in der Tumoremedizin ist in eine exzellente Infrastruktur innerhalb der Medizinischen Fakultät und der Universität Münster eingebunden. Es bestehen zahlreiche Kooperationen zwischen einzelnen Arbeitsgruppen und Forschungsverbünden.
Zur Intensivierung und Ausweitung der experimentellen Tumorforschung im Jahr 2007 das Institut für Tumorbiologie gegründet.
Als zentrale Einrichtungen der Tumorforschung befinden sich gegenwärtig gemeinsam betriebene Struktureinheiten (Core Units) im Aufbau.
Experimentelle Schmerzforschung
Die Abteilung Experimentelle Schmerztherapie (Leitung: Univ.-Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn) arbeitet an verschiedenen Fragestellungen:
- Untersuchung neurophysiologischer, pharmakologischer und molekularer Mechanismen des akuten postoperativen, entzündlichen und neuropathischen Schmerzes
- In Kooperation mit anderen Forschenden standardisiertes Protokoll der Quantitativen Sensorischen Testung (QST), das für den Deutschen Forschungsverbund Neuropathischer Schmerz entwickelt wurde, sowie nicht-invasive bildgebende Verfahren (fMRT und MRS) als Brücke zwischen tierexperimentellen und klinischen Untersuchungen
- Großprojekt „Schmerzfreies Krankenhaus“ am UKM
Weitere Informationen zur experimentellen und klinischen Schmerzforschung am UKM finden Sie hier.
Biomedizinische Forschung
Die Medizinische Fakultät der Universität Münster betreibt eine Biobank zum Zwecke der biomedizinischen Forschung, die gemeinnützig ausgerichtet ist.
Ziel
Ziel der Biobank ist es, die Forschung an humanen Biomaterialien zu fördern, um diagnostische und therapeutische Verfahren insbesondere für Krebserkrankungen oder deren Vorstufen weiterzuentwickeln und zu optimieren.
Aufgabe
In der Biobank werden Gewebe, Körperflüssigkeiten und andere Biomaterialien von an Krebs erkrankten Personen und anderen Spender*innen gesammelt und für spezielle Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt.
Datenschutz
Diese sogenannten Biomaterialien werden ohne unmittelbaren Bezug zu personenidentifizierenden Angaben gelagert und mit ebenfalls pseudonymisierten Gesundheitsdaten verknüpft.
Info für Spender*innen
Mit ihrer Spende von Gewebe- und Körperflüssigkeitenproben an die Biobank tragen die Spender*innen entscheidend zum medizinischen Fortschritt bei der Erforschung der Krankheits- und Tumorentstehung bei sowie zur Entwicklung neuer Nachweis- und Behandlungsmethoden. Einen direkten persönlichen Nutzen für die Diagnostik oder Therapie ihrer Erkrankung hat die Spende jedoch nicht.
Bei zukünftigen Fragen zur Biobank:
Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie
Sekretariat
Domagkstraße 17, 48149 Münster
Bei Fragen zu den unterstützten Forschungsprojekten und der Einwilligung sowie des Widerrufs der
Einwilligung:
Sekretariat des WTZ Münster
+49 251 83-57655
Bei Fragen zum Datenschutz:
Datenschutzbeauftragter des UKM
datenschutz@ukmuenster.de
+49 251 83-49694
Publikationen
Publikationen von Forschenden des WTZ Münster finden Sie auf Pubmed. Listen mit wissenschaftlichen Publikationen unserer Expert*innen aus dem Bereich Onkologie sind auch in den Jahresberichten des WTZ Netzwerkpartners Münster enthalten. Die Publikationslisten stehen jeweils im hinteren Teil der Berichte.