Europäischen Referenz-Netzwerk ERN-RITA
European Reference Network ERN-RITA: Rare Immunodeficiency, Autoinflammatory and Autoimmune Diseases Network
Während einer feierlichen EU-Veranstaltung am 9. März 2017 wurden in Vilnius (Litauen) die Europäischen Referenznetzwerke für seltene Erkrankungen offiziell zertifiziert. Die Europäische Kommission hat im Rahmen der EU-Richtlinien zur Sicherstellung von Patientenrechten in der grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung die Mitgliedstaaten aufgefordert, Europäische Referenznetzwerke (ERN) zu etablieren. Das ERN-RITA verbindet die führenden europäischen Zentren mit Expertise in der Diagnose und Behandlung von seltenen primären Immundefekte, Autoimmunerkrankungen und autoinflammatorischen Syndromen. Diese Immunstörungen stellen lebensbedrohliche Erkrankungen dar, die eine multidisziplinäre Versorgung mit einer komplexen diagnostischen Evaluation und hochspezialisierten Therapien erfordern. Im ERN-RITA geht es um die Etablierung von Strukturen, die altersübergreifend sind (also die Betreuung von Kindern und Erwachsenen).
Insgesamt haben sich 24 Expertenzentren im ERN-RITA zusammen geschlossen, davon drei aus Deutschland. 2021 wurden neue Zentren aufgenommen, so dass aktuell 72 Zentren an dem Projekt teilnehmen. Das UKM ist für ERN-RITA vor allem als ein Expertenzentrum für Autoinflammation ausgewählt worden. Prof. Dr. D. Föll, Direktor der Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, wird als Vertreter des multidisziplinären Teams am UKM fungieren. Das UKM übernimmt bereits jetzt Aufgaben als überregionales klinisches Zentrum für seltene immunologische und rheumatologische Erkrankungen. Auch das multidisziplinäre Team ist bereits etabliert und führt regelmäßige interdisziplinäre Fallkonferenzen zum Thema „Autoinflammation“ durch. Die Zusammenarbeit im Europäischen Referenznetzwerk wird zusätzliche Möglichkeiten eröffnen, auf dem Feld der seltenen immunologischen Erkrankungen eine exzellente Patientenversorgung, Forschung und Ausbildung auf international höchstem Niveau anbieten zu können.
Interdisziplinäre Fallkonferenz Entzündungsmedizin
Patient*innen mit komplizierten chronisch-entzündlichen Erkrankungen werden häufig je nach Altersgruppe bzw. Hauptorganmanifestation der Erkrankung in spezialisierten Abteilungen - z.B. für Kinderrheumatologie, Rheumatologie oder Dermatologie - betreut. Im Rahmen unseres Referenzzentrums ist eine fachübergreifende Konferenz eingerichtet worden, die einen Austausch zwischen den bereits bestehenden Spezialabteilungen erlaubt. In der zweimal monatlich stattfindenden interdisziplinären Konferenz werden klinische Fälle diskutiert.
Zweck der Besprechung:
- Optimierung der Patientenversorgung hinsichtlich Diagnostik und Therapie
- Kontinuierliche Verbesserung der Aus- und Weiterbildung
- Anlaufstelle für Informationen für Ärzte und Betroffene
Teilnehmende: Interessierte Kolleg*innen aller Fachrichtungen; Teilnahme von Studierenden
Thematik: Anmeldung für Patienten- und Falldemonstrationen bitte per E-Mail an cornelia.marinca@ukmuenster.de
Kontinuierliche ärztliche Fortbildung: Die Fallkonferenz ist als Fortbildungsmaßnahme im Rahmen der Zertifizierung der ärztlichen Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe mit 3 Punkten (Kategorie C) anrechenbar.
Termine
Termin: Erster Donnerstag im Monat
Zeit: Jeweils um 16.15 Uhr
Ort: derzeit über ZOOM
Falldemonstration: Anmeldung für Patienten- und Falldemonstrationen bitte im ORBIS über das Formular "Konferenzanmeldung MS - Interdisziplinäre Fallkonferenz Autoinflammation und -immunität" oder E-Mail an cornelia.marinca@ukmuenster.de
Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie
Albert-Schweitzer-Campus 1,
Gebäude W30
(Bereich der Zahnklinik)
48149 Münster