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Klinik für
Hals-, Nasen- und
Ohrenheilkunde

Schädelbasischirurgie

Um Erkrankungen und Frakturen an der Schädelbasis zu behandeln, arbeiten wir fachübergreifend mit Spezialist*innen anderer Disziplinen am UKM zusammen. So können wir das gesamte Spektrum der Schädelbasiserkrankungen diagnostisch, operativ und mit unterstützenden (adjuvanten) Therapien behandeln.

Welche Erkrankungen der Schädelbasis behandeln wir?

  • bösartige Tumore (Karzinommetastasen, Weichteilsarkome, Nasopharynxkarzinom)
  • gutartige Tumore (Akustikusneurinome, Paragangliome, Meningeome)
  • entzündliche Prozesse
  • Erkrankungen des kraniozervikalen Überganges (Tumordestruktion, Fehlbildungen, etc.)
  • Schädelbasisdefekte mit und ohne Liquoraustritt
  • Missbildungen(z.B. Liquorfisteln, basisnahe Aneurysmen)

Wissenswertes zur Schädelbasis

Die Schädelbas ist die knöcherne Struktur, die den Schädel "nach unten hin" abdeckt. Durch die Schädelbasis treten insgesamt zwölf Hirnnerven und Blutgefäße in den Gesichtsschädel oder den Hals ein. Erkrankungen und Verletzungen in diesem Bereich betreffen sowohl das Areal Nase/Nasennebenhöhlen/Augenhöhle als auch das Ohr/Innenohr und das Schädelinnere. Damit ergibt sich nahezu selbstverständlich eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Fachdisziplinen, die im Zentrum für Schädelbasischirurgie gebündelt sind. Expert*innen aus den Bereichen HNO-Heilkunde, Neurochirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Phoniatrie und Pädaudiologie, Neuropathologie arbeiten hier eng zusammen. Darüber hinaus gehören in vielen Fällen Spezialist*innen aus den Bereichen Diabetologie, Endokrinologie, Neuroradiologie und Strahlentherapie mit zum Behandlungsteam.

Welche Therapie kommen bei der Behandlung der Schädelbasis zum Einsatz?

Operationen an der Schädelbasis werden je nach Lokalisation und Komplexität der Erkrankung oder Verletzung mikrochirurgisch, endoskopisch oder als Kombinationsverfahren durchgeführt. Zugang zur Schädelsbasis erhalten unsere Expert*innen entweder durch die Nase (transnasal) oder durch den Mundvorhof/die Augenhöhle (transfaszial). In manchen Fällen ist in Zusammenarbeit mit der neurochirurgischen Klinik eine Schädelöffnung mit anschließender komplexer Rekonstruktion erforderlich.

Wie verläuft die Behandlung an der Schädelbasis? 

Verletzungen undBrüche an der Schädelbasis müssen rasch operativ versorgt werden. Je nach Ort und Ausmaß der Verletzung führen wir die Operation gemeinsam mit den Kolleg*innen aus der Neurochirurgie oder der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie durch. Schädelbasistumore sind in den meisten Fällen gutartig. Durch ihre Größe können sie trotzdem knöcherne Strukturen zerstören oder Hirnnerven und Gefäße umwachsen. Gutartige und bösartige Tumore besprechen wir in einer gemeinsamen Tumorkonferenz, um die jeweils optimale Behandlungsstrategie zu entwickeln. Häufig kommen kombinierte Therapien zum Einsatz. Mit Hilfe der Strahlentherapie und der Radiochirurgie ist es möglich, auf eine radikale operative Entfernung des Tumors mit entsprechenden Operationsrisiken zu verzichten. Verbleibende Tumorreste können mit diesen Verfahren gewebeschonend entfernt werden.

Welche Untersuchungen kommen zum Einsatz?

  • CT (Computertomographie)
  • MRT (Magnetresonanztomographie)
  • CT- und MRT-Angiographie zur Gefäßdarstellung bzw. zur präoperativen endovaskulären Embolisation
  • funktionelle Untersuchung der Sehkraft, des Hörens und Riechens und des Gleichgewichtssinns
  • Elektrophysiologische Untersuchungen (VEP, SEP, AEP)

 

Gutartige Tumore der Schädelbasis

Akustikusneurinome (Tumor Gleichgewichtsnerv)

Ein Akustikneurinom geht vom Gleichgewichtsnerv aus und ist ein gutartiger Tumor. In der Regel wächst dieser häufigste Tumor der Schädelbasis sehr langsam und fast ohne Symptome. Ein häufiges Symptom sind Ohrgeräusche, die deshalb einer Abklärung bezüglich eines Tumors bedürfen. Bei Akustikneurinomen stehen uns verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung:

  • Verlaufsbeobachtung und jährliche MRT-Kontrollen zur Überwachung des Wachstums; diese Therapie ist aufgrund des langsamen Wachstums v.a. bei älteren Patienten, die keine Symptome verspüren, angezeigt.
  • Operative Entfernung des Tumors. Je nach Lage und Ausdehnung erfolgt der Zugang über oder durch das Felsenbein.
  • Bei eingeschränkter OP-Fähigkeit der Patient*innen ist eine strahlentherapeutische Behandlung möglich.

Paragangliome (Tumor der Nervenknoten)

Paragangliome sind überwiegend gutartige Tumoren, die von Nervenknoten (Paraganglien) im gesamten Körper ausgehen können. Im Halsbereich bilden sie sich typischerweise an der Verzweigungsstelle der Halsschlagader, der inneren Drosselvene, im Nervengeflecht des Mittelohres, am Kehlkopf oder entlang des Vagusnervs (Hirnnerv). Paragangliome können familiär gehäuft auftreten.

Typische Symptome sind je nach Lage des Tumors eine Halsschwellung oder eine Schwellung im Bereich von Rachen und Gaumen, Heiserkeit, Hustenreiz, Geschmacks- und Schluckstörungen oder Hörverlust. Zur Lokalisation und Darstellung der Ausdehnung des Tumors nutzen wir Untersuchungen wie Ultraschall, sowie Computer- und Magnetresonanztomographie zur Verfügung. Die Durchblutung können wir mithilfe einer Röntgenkontrastmitteluntersuchung (Angiographie) darstellen. Die Therapie eines Paraganglioms besteht in der operativen Entfernung des Tumors, falls notwendig mit vorheriger Verödung der blutzuführenden Gefäße.

Diagnose

 Es stehen sämtliche modernen Untersuchungsverfahren an der HNO-Klinik zur Verfügung.

  • CT (Computertomographie)
  • MRT (Magnetresonanztomographie)
  • CT- und MRT-Angiographie zur Gefäßdarstellung bzw. zur präoperativen endovaskulären Embolisation
  • funktionelle Untersuchung der Sehkraft, des Hörens und Riechens und des Gleichgewichtssinns
  • Elektrophysiologische Untersuchungen (VEP, SEP, AEP)

Therapiespektrum

Neben der operativen Therapie sind mit der Strahlentherapie und der Radiochirurgie (CyberKnife) in vielen Fällen Kombinationstherapien verfügbar. Durch die Kooperation mit dem Deutschen CyberKnife-Zentrum in Soest steht uns in diesem Bereich die derzeit modernste Präzisionsbestrahlung zur Verfügung. 

Bei der operativen Therapie gutartiger Tumore der Schädelbasis sind wir in der UKM HNO auch auf computerassistierte Chirurgie spezialisiert. 

Ihr Kontakt zu uns

Bitte beachten Sie: Einen Termin in einer unserer Sprechstunden können Sie nur nach Überweisung ihrer niedergelassenen Facharztpraxis vereinbaren. 

Notfallambulanz

Notfälle behandeln wir rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche.

+49 251 83 56-801

+49 251 83 56-802

Case Management

Zur Einweisung stationärer Patient*innen wenden Sie sich bitte an unser zentrales Case Management.

+49 251 83 56-811
hno-ambulanz@ukmuenster.de

Ihre Ansprechpersonen für Schädelbasischirurgie

Univ.-Prof. Dr. med. Claudia Rudack

Direktorin Klinik für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde