Unsere Leistungen
Das Leistungsangebot der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Münster umfasst das komplette Spektrum der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Oralchirurgie. Darüber hinaus bieten wir eine umfassende röntgenologische Diagnostik.
Die ersten Informationen über die Möglichkeiten einer kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Behandlung erhalten Sie durch Ihre Ansprechperson für Kieferorthopädie oder Zahnmedizin, die Ihnen eine Beratung in unserem Hause empfiehlt. In unserer Sprechstunde stellen wir Ihnen die Möglichkeiten der chirurgischen Therapie dar und erläutern Ihnen, was die Entscheidung zu einer Operation für Sie persönlich bedeuten würde.
Zur Vorbereitung Ihres individuellen Beratungsgesprächs schicken Sie uns bitte vorhandene Röntgenbilder drei Wochen vor dem Termin. Die Zusendung ist postalisch oder als CD sowie per E-Mail unter dysgnathie@ukmuenster.de möglich
Ist die kieferorthopädische Vorbehandlung abgeschlossen, sehen wir Sie wieder. Nach einer erneuten Besprechung des Vorgehens legen wir gemeinsam den Operationstermin fest. Sie erhalten alle Unterlagen und Informationen, um den Krankenhausaufenthalt optimal zu planen.
Je nach Art und Ausprägung des Fehlbisses wird in der Operation die Lage von Ober- und/oder Unterkiefer sowie des Kinns verändert. Ziel ist ein stabiler Zusammenbiss und ein harmonisches Profil. Welche Operation bei Ihnen durchgeführt wird, erläutern wir Ihnen ausführlich. Allen Eingriffen ist gemeinsam, dass sie in Allgemeinnarkose durchgeführt werden und von außen keine Schnitte zu sehen sind, da alle Schritte der Operation innerhalb der Mundhöhle erfolgen.
Nach dem stationären Aufenthalt sehen wir Sie ambulant wieder, um den Heilungsverlauf kontrollieren zu können. Die abschließende Feinkorrektur der Zahnstellung wird durch Ihren Kieferorthopäden oder Ihre Kieferorthopädin durchgeführt, die Entfernung der eingebrachten Metallplatten durch uns. Die Herausnahme der festsitzenden Zahnklammern durch Ihren Kieferorthopäden oder Ihre Kieferorthopädin schließt die Behandlung ab. Nach erfolgreicher Therapie und um das gute Ergebnis langfristig zu stabilisieren, empfehlen wir z.B. den dauerhaften Einsatz von herausnehmbaren Zahnspangen zur Nacht.
Von wem werde ich operiert?
Die Person, die Sie operieren wird, lernen Sie im Rahmen des Beratungsgesprächs oder spätestens am Tag vor der Operation kennen. Es ist in der Regel die Person, die mit Ihnen und Ihrem Kieferorthopäden oder Ihrer Kieferorthopädin den Behandlungsablauf plant. Am Abend des Operationstags bespricht Ihr*e Behandler*in den Operationsablauf mit Ihnen.
Wie lange dauert die Operation?
Der Eingriff in einem Kiefer dauert in der Regel 60 bis 90 Minuten. Wird in Ober- und Unterkiefer operiert, sind etwa 2,5 bis 3 Stunden einzuplanen.
Habe ich nach der Operation Schmerzen?
Für eine optimale Schmerzbehandlung haben wir mit unseren Kolleg*innen der Anästhesiologie, der operativen Intensivmedizin und Schmerztherapie ein Medikationskonzept erarbeitet, das starke, mittelstarke und schwache Schmerzmittel perfekt kombiniert, um den Wundschmerz auszuschalten. Sie werden regelmäßig nach bestehenden oder neu auftretenden Schmerzen gefragt und entsprechend versorgt.
Wird mein Gesicht angeschwollen sein und wie lange?
Ihr Gesicht wird in den ersten drei Tagen nach der Operation anschwellen. Das Ausmaß der Schwellung ist individuell unterschiedlich und hat nichts damit zu tun, ob Sie in einem oder beiden Kiefern operiert wurden. Die Schwellung wird von den meisten Patient*innen als sehr unangenehm empfunden. Daher bieten wir Ihnen verschiedene Kühlmöglichkeiten an und bitten Sie, möglichst bald aufzustehen, um die Abschwellung zu begünstigen. Bis das Gesicht völlig abgeschwollen ist können bis zu 14 Tage vergehen.
Wie lange bleibe ich im Krankenhaus?
Die Dauer des stationären Aufenthaltes beträgt in der Abhängigkeit vom individuellen Heilungsverlauf 5 bis 7 Tage.
Wie lange werde ich krankgeschrieben und von wem?
Wir schreiben Sie im Rahmen der postoperativen Nachsorge krank. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit ist stark abhängig von Ihrer individuellen Genesung und Ihrer beruflichen Belastung und beträgt in der Regel zwischen 2 und 4 Wochen.
Was darf ich essen?
In den ersten Tagen nach der Operation empfehlen wir flüssige Kost. Mit zunehmender Mundöffnung und fortschreitender Wundheilung wird die Nahrung über passierte und weiche Kost immer fester.
Darf ich Zähneputzen?
Für die ersten postoperativen Tage empfehlen wir die Anwendung einer desinfizierenden Mundspüllösung und eine Munddusche. Ist die erste Wundheilung nach 7 bis 10 Tagen abgeschlossen, dürfen Sie mit einer weichen Zahnbürste die Zähne putzen.
Kommen für die Operationsplanung Kosten auf mich zu?
Wir führen vor Ihrer Operation eine aufwendige 3D-Planung durch; hier berücksichtigen wir neben Ihrem individuellen Behandlungswunsch und der Kieferposition insbesondere Ihre Zahnstellung, Ihr Profil und Ihr Lächeln. Ihre Verlagerungsmasse legen wir im Zuge einer Operationssimulation exakt fest. Für diese Planung und die erforderliche Röntgendiagnostik entstehen für Sie keine Kosten.
Was ist ein Splint?
Der Splint ist eine Kunststoffschiene, die Sie während und nach der Operation tragen, um dem Unterkiefer beim Mundschluss die optimale Position vorzugeben. Nachdem Ihr Biss, an den Sie gewöhnt waren, innerhalb einer Operation umgestellt wurde, brauchen Bänder und Muskeln eine Hilfestellung. Diese leisten die Einbisse im Splint: Wenn Ihre Zähne den Einbiss finden, liegt der Unterkiefer richtig. Gummizüge können diese Bewegung unterstützten.
Wie lange trage ich den Splint?
Die Tragedauer wird in Absprache mit dem behandelnden Kieferorthopäden oder der behandelnden Kieferorthopädin festgelegt. In aller Regel empfehlen wir eine postoperative Tragedauer des Splints von etwa 4 Wochen: 2 Wochen festsitzend, 2 Wochen zum Zähneputzen und Essen herausnehmbar.
Gefäßfehlbildungen
Im Bereich Mund, Kiefer und Gesicht sind diverse Gefäßfehlbildungen möglich: z.B. Hämangiome, Lymphangiome, arteriovenöse Malformationen. Für Diagnostik und Therapie arbeiten wir mit interventionellen Radiologie zusammen. Außerdem: Monatlich spezialisierte Konferenz für Gefäßmalformationen und Angebot von Sklerosierung, Embolisation (Verödung) etc. und anschließender Resektion und Rekonstruktion
Gesichtsverletzungen (Traumatologie)
Verletzungen im Gesichtsbereich sind sowohl in der Notfall- als auch in der Nachbehandlung herausfordernd. Sie müssen fachgerecht und zügig versorgt werden, um bleibende Gesichtsasymmetrien sowie funktionelle Störungen der Gesichtsorgane (z.B. der Atmung, Seh-, Kau- und Sprechfunktion) zu verhindern. Für eine allumfassende Versorgung erfolgen die Notfall- und Primärversorgungen von Verletzungen von Weichgewebe und Schädelbrüchen im Austausch mit weiteren Abteilungen.
Zu den häufigsten Frakturen gehören:
- Frakturen des Ober- und Unterkiefers sowie des Kiefergelenks
- Frakturen des Mittelgesichts und der Nase sowie der Nasennebenhöhlen
- Frakturen der Augenhöhle
- Frakturen der Stirnhöhle und der Schädelbasis
Implantologie
Kiefergelenk
Die Krankheitsverläufe von Patient*innen mit Kiefergelenksbeschwerden weisen oftmals eine lange Leidenszeit, verbunden mit Behandler- und Therapiewechseln auf. Gelegentlich wird den Patient*innen der Eindruck vermittelt, überempfindlich oder psychisch labil zu sein.
Ein Grundsatz unserer Behandlungsstrategie ist, zunächst alle erfolgversprechenden nicht-chirurgischen Therapieoptionen auszuschöpfen. Dies bedeutet aber auch, dass bei einigen Krankheitsbildern eine Operation die erste Behandlungsmöglichkeit darstellt.
Die diagnostischen Schritte umfassen, neben einer krankheitsspezifischen Bildgebung, auch eine gründliche Funktionsanalyse. Im Rahmen unseres diagnostischen und therapeutischen Spektrums bieten wir alle etablierten chirurgischen Eingriffe im Bereich des Kiefergelenks an.
Außerdem arbeiten wir eng mit den Kolleg*innen der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien und speziell mit der Sprechstunde für craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) zusammen. Bei Bedarf erhalten Patient*innen zur weiteren Diagnostik und gegebenenfalls Therapie einen Termin in der kostenpflichtigen CMD-Sprechstunde. Im Rahmen einer interdisziplinären Fallkonferenz werden diese Fälle besprochen und das weitere Vorgehen abgestimmt.
Insbesondere bei kurzfristig aufgetretenen Blockaden des Kiefergelenks kann eine Spülung unter streng keimfreien Bedingungen mechanische Hindernisse lösen und so den Weg für eine effektive konservative Therapie bahnen.
Auch bei chronischen Entzündungen kann über die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten – zumindest kurz- und mittelfristig – Linderung erreicht werden.
Nach Brüchen des Kiefergelenks bieten wir Ihnen in Abhängigkeit von der Lage des Kieferbruchs eine konservative oder chirurgische Therapie an.
Die konservative Therapie, die sich in erster Linie bei nicht verschobenen Brüchen empfiehlt, beinhaltet eine zehntägige Ruhigstellung des Gelenks mit anschließender funktioneller Therapie, die krankengymnastische Übungen oder die Behandlung mit einer herausnehmbaren Zahnspange vorsieht.
Muss der Bruch operiert werden, wählen wir den idealen Zugang zum Gelenk: Neben der zuverlässigen Wiederherstellung des Kiefergelenks spielen eine möglichst ästhetische Abheilung mit geringer Narbenbildung im Gesicht und die sichere Schonung des Gesichtsnervs die entscheidende Rolle.
Die Verlagerung der knorpeligen Gelenkscheibe kündigt sich häufig durch Schmerzen und bewegungsabhängiges Knacken an. Ist ein konservativer Therapieversuch erfolglos geblieben, besteht die Möglichkeit, die Gelenkscheibe über einen kaum sichtbaren Zugangsweg am anatomisch korrekten Ort zu verankern.
Bei degenerativen Veränderungen am Kiefergelenk, die häufig mit starken Schmerzen und einer ausgeprägten Funktionsstörung bis hin zur Unmöglichkeit, den Mund zu öffnen, einhergehen, ist eine lang anhaltende Wiederherstellung von Form und Funktion über einen möglichst unauffälligen Zugang unser therapeutisches Ziel. Neben der operativen Korrektur spielt auch hier die Begleitung durch Funktions- und Physiotherapie eine große Rolle für den dauerhaften Behandlungserfolg.
Bei einer starken Zerstörung des Gelenks, z.B. durch einen Unfall oder einen Tumor, ist die Gelenkprothese, die individuell gefertigt werden kann, eine verlässliche und sehr elegante Methode. Sie bietet Patient*innen dauerhaft Schmerzfreiheit und gute Funktion. Unerlässlich für den stabilen Therapieerfolg ist auch hier die interdisziplinäre Vor- und Nachbehandlung mit Schmerz- und Physiotherapie.
Bleiben entstellende Narben nach einer Operation am Kiefergelenk zurück?
Ein Zugang zum Gelenk durch die Haut vor dem Ohr oder am Hals, außerhalb der Mundhöhle, hinterlässt immer eine Narbe. Unser Ziel ist es, diese Narbe ideal im Bereich des Ohres oder einer Hautfalte zu verstecken, so dass keine ästhetische Beeinträchtigung auftritt.
Muss mit einer Lähmung der Gesichtsmuskulatur gerechnet werden?
Die Verletzung des Nervs, der für die Beweglichkeit der Gesichtsmuskeln verantwortlich ist, stellt ein potentielles Risiko bei fast allen Eingriffen am Kiefergelenk dar. Wir versuchen, das Verletzungsrisiko des Nervs durch unsere Operationstechnik zu minimieren: Schnitt und Zugang werden so gewählt, dass der Nerv möglichst weit weg vom Ort des Geschehens liegt. Während des Eingriffs wird mit einer Prüfsonde stetig die Funktion des Nervs getestet, um eine atypische Lage sicher erkennen und Schäden verhüten zu können.
Gelegentlich besteht nach der Operation für einige Tage eine Einschränkung der Beweglichkeit z.B. der Stirnmuskulatur. Diese ist der Reaktion des unverletzten Nervs auf den Zug am Gewebe geschuldet.
Was passiert, wenn ich keine Operation durchführen lassen möchte?
Vor dem Einsatz eines operativen Eingriffs stehen häufig verschiedene konservative Therapiekonzepte zur Verfügung, die in verschiedenen Kombinationen zumindest eine Schmerzlinderung herbeiführen können. In welcher Form sich die knöchernen und weichgewebigen Strukturen in der Zukunft mit oder ohne Eingriff verändern werden, lässt sich nicht ohne weiteres vorhersehen. In einer stetigen Verlaufskontrolle können jedoch Veränderungen aller Art erfasst und diskutiert werden.
Kann ich nach einem Eingriff am Kiefergelenk normal essen und sprechen?
Die Sprechfunktion wird durch eine Kiefergelenksoperation nicht beeinträchtigt. In Abhängigkeit vom Eingriff kann es sinnvoll sein, die ersten zwei bis drei Tage postoperativ weiche Kost einzunehmen. Danach kann wie gewohnt gegessen werden.
Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?
Dies hängt stark von der Art des Eingriffs ab. Eine Spülung des Gelenks kann ambulant durchgeführt werden, nach einer ausgedehnten Operation, wie dem Gelenkersatz, muss ein stationärer Aufenthalt von etwa fünf Tagen eingeplant werden.
Plastisch- rekonstruktive Chirurgie
Tumorerkrankungen, Unfälle oder Fehlbildungen können plastisch-rekonstruktive Eingriffe erforderlich machen. Dabei ist es unser Ziel, durch die Wiederherstellung von Ästhetik und Funktion des Gesichts, der Kiefer und der Mundhöhle die Rehabilitation und damit die Lebensqualität der Patient*innen zu steigern.
Als Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurg*innen mit Zusatzweiterbildung für Plastische Operationen sind wir die Expert*innen der Rekonstruktion des Gesichts und des gesamten Kopf-Hals-Bereichs. Zur Rekonstruktion von Weichgeweben sowie Knochen steht uns eine Vielzahl an operativen Möglichkeiten zur Verfügung:
- Konventionelle Möglichkeiten (Knochenentnahme Beckenkamm, Hauttransplantationen)
- Mikrochirurgische Methoden (Spenderstelle Wadenbein/Unterarm, Anschluss unter Mikroskop)
- Rekonstruktion knöcherner Defekte mittels patientenspezifischen Implantaten, welche individuell angefertigt werden und so die ursprüngliche Gesichtsform nachbilden
Lippen- Kiefer- Gaumenspalte
Eltern fühlen sich bei der Diagnose einer Lippen-Kiefer-Gaumenspaltbildung hinsichtlich der anstehenden Aufgaben und Entscheidungen oftmals verunsichert. Unser Ziel ist es, Ihr Kind gemeinsam mit Ihnen von der Geburt an bis zum 18. Lebensjahr zu begleiten. Den Kindern soll durch spezialiserte Behandlungen eine normale Entwicklung von Kiefer und Gesicht ermöglicht werden, so dass sowohl ein zufriedenstellendes Aussehen als auch eine ungestörte Funktion erreicht werden kann.
Eine adäquate Behandlung ist dabei nur in einem Zentrum möglich, da alle für die Behandlung notwendigen und spezialisierten Disziplinen direkt vor Ort sind und über umfangreiche Erfahrung verfügen. Federführend für Sie ist unser kieferchirurgisches LKG-Team. Unsere Aufgabe ist es, neben der Durchführung von Operationen, den Einsatz der Spezialist*innen zu koordinieren, so dass stets zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Ansprechperson für Sie zur Verfügung stehen.
Mitglieder unseres LKG-Teams sind:
Logopäden und Stillberater, HNO-Ärzte, Pädaudiologen und Phoniater, Kinderintensivmediziner, Humangenetiker, Kinderpsychologen, Kieferorthopäden und Kinderärzte.
Bereits vor, oder aber direkt nach der Geburt Ihres Kindes möchten wir Sie gerne in einem Erstgespräch umfassend beraten, um Ihre drängenden Fragen frühzeitig beantworten und Ihnen damit Sicherheit vermitteln zu können.
Im Rahmen des Erstgesprächs möchten wir Sie über die Entstehung und die Folgen der Spaltbildung informieren. Anschließend werden wir Ihnen das individuelle Behandlungskonzept, welches sich je nach Art und Ausprägung der Spaltbildung unterscheidet, und die erforderlichen Behandlungsschritte vorstellen.
Besonderen Wert legen wir bereits zu diesem Zeitpunkt auf die Still-und Ernährungsberatung. Unsere Logopäd*innen werden Ihnen dazu Tipps und Hinweise geben, so dass Sie die geeigneten Sauger und Trinkflaschen einsetzen können.
Die Notwendigkeit einer Gaumenplatte als Trinkhilfe wird ebenfalls besprochen, allerdings ist dieses nur in seltenen Fällen erforderlich.
Zusätzlich erhalten Sie von uns Informationen zur Möglichkeit einer humangenetischen Beratung. Dort können Sie weiterführende Informationen über die erbliche Belastung und die Vererbungswahrscheinlichkeit erhalten.
1. Lebensjahr
Ist die Lippe betroffen, werden wir im 3. Lebensmonat, mindestens aber mit 5 kg Körpergewicht, den Lippenspaltverschluss durchführen. Dabei werden die wichtigen Muskeln verbunden und die Lippenform mit Lippenrot und Lippenweiß hergestellt. Die Hals-Nasen-Ohrenärzt*innen führen zeitgleich eine Ohrinspektion durch und setzen, wenn erforderlich, Paukenröhrchen ein.
Zwischen dem 7. und 8. Lebensmonat wird der Gaumen verschlossen. Auch hier werden die für eine normale Funktion erforderlichen Muskeln verbunden. Erneut wird eine Ohrinspektion durchgeführt. Sprech- und Sprachentwicklung unter logopädischer Begleitung.
2. bis 5. Lebensjahr
In diesem Zeitraum beobachten wir zusammen mit unseren Logopäd*innen in jährlichen Kontrollen die Sprech- und Sprachentwicklung und geben Hinweise für Übungen und Therapien. Sollte eine sprechverbessernde Operation notwendig werden, so wird diese noch im Vorschulalter durchgeführt werden.
6. bis 9. Lebensjahr
Der Zahnwechsel, die Entwicklung der Kiefer und des Zusammenbisses sind in diesem Zeitraum von größter Bedeutung. Die Kieferorthopäd`*innen begleiten die Patient*innen in dieser Phase und entscheiden über die Notwendigkeit eines Behandlungsbeginns.
9. bis 12. Lebensjahr
Durch Röntgenbilder wird geprüft, wann die oberen Eckzähne durchbrechen werden. Dies gibt uns den Hinweis für den richtigen Zeitpunkt, den Kieferknochen im Spaltbereich aufzubauen (Kieferspaltosteoplastik).
12. bis 16. Lebensjahr
Die kieferorthopädische Behandlung wird weitergeführt, um eine korrekte Ausformung der Ober- und Unterkieferzahnbögen zu erzielen. Auf Wunsch führen wir ab diesem Zeitpunkt Korrekturoperationen, wie beispielsweise Narben- und Nasenkorrekturen, durch.
16. bis 18. Lebensjahr
Am Ende des Wachstums erkundigen wir uns nochmals bei den Patient*innen nach Korrekturwünschen. Diese können Kieferverlagerungen bei Fehlbissstellungen oder aber Implantatversorgungen betreffen. Im Rahmen eines Abschlussgesprächs im 18. Lebensjahr werden wir die Zufriedenheit erfragen, noch offene Fragen klären und danach die jährlichen Kontrolluntersuchungen beenden. Natürlich steht Ihnen das gesamte Behandlungsteam jederzeit für alle Fragen zur Verfügung.
Lippen-Kiefer-Gaumenspaltsprechstunde
Dienstag (ungerade Kalenderwoche): 14.00 –16.00 Uhr
Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz
Anmeldung
+49 251 83-47013 oder -47017
+49 251 83-43600
mkg@ukmuenster.de
Logopädie der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Norman Hauck, NN
+49 251 83-47033 oder -47189
Poliklinik für Kieferorthopädie
Univ.-Prof. Dr. Ariane Hohoff
+49 251 83-47100
hohoffa@ukmuenster.de
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Univ.-Prof. Dr. Claudia Rudack
+49 251 83-56801
hno.org@ukmuenster.de
Klinik für Medizinische Genetik
Univ.-Prof. Dr. Tüttelmann
+49 251 83-54888
sekretariat-tuettelmann@ukmuenster.de