Barrierefreiheit
Zum Hauptinhalt springen

Klinik für
Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie

Einfluss von Schlafdeprivation auf das Immunsystem im Rahmen einer PTBS

Neben den mit einer Dysfunktion der HPA-Achse assoziierten Veränderungen des Immunsystems bei Patient:innen mit einer PTBS sind jedoch auch Schlafstörungen selbst ein wichtiger Prädiktor für eine intakte Immunfunktion. Die dem Zusammenhang zwischen Schlaf und Immunfunktion zugrundeliegenden Mechanismen umfassen Reaktionen auf Ebene der Zytokine sowie neuroendokrine und autonome Veränderungen.

Schlafdeprivation kann die Adhäsionsfähigkeit von T-Zellen verringern, ein wichtiger Faktor, um an infizierte Zellen anzudocken. Wenn bestimmte Gα-gekoppelte Rezeptoren blockiert werden, kann der Effekt der Schlafdeprivation auf die Adhäsionsfähigkeit von T-Zellen rückgängig gemacht werden. In physiologischen Systemen (z.B. regulärer Schlaf) werden Gα-gekoppelte Rezeptoren durch die Bindung von Hormonen wie Adrenalin, Prostaglandine aktiviert. Diese Hormone werden unter verschiedenen pathologischen Zuständen z.B. chronischer Stress dauerhaft ausgeschüttet.

Inwiefern sich schlafassoziierte immunologische Veränderungen auch bei Patient:innen mit PTBS manifestieren, ist bislang nur unzureichend untersucht. So wurde der Zusammenhang von Schlafqualität und Immunsystem im Kontext einer PTBS kürzlich in einer Längsschnittstudie an 57 Frauen untersucht, welche nach dem Erleben von sexueller Gewalt eine PTBS entwickelten. Hier konnte gezeigt werden, dass sich nach psychothera¬peutischer und medikamentöser Therapie sowohl PTBS-Symptom-Schwere als auch subjektive Schlafqualität besserten, jedoch die inflammatorische Reaktion im Verlauf sogar zunahm und diese Zunahme mit objektiven Schlafparametern korrelierte.

 

In dieser Längsschnittstudie soll untersucht werden, wie sich die immunologische Aktivität (insbesondere anti- und proinflammatorische Zytokine) im Verlauf einer PTBS verändern, welche Rolle Schlafstörungen bzw. Schlafqualität für die Entwicklung einer chronisch-inflammatorischen Aktivitäten spielen, und ob hier durch spezifische therapeutische Interventionen auf den Schlaf Einfluss-möglichkeiten bestehen.

Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Albert-Schweitzer-Campus 1,

Gebäude A9/A9a

48149 Münster

+49 251 83-52905 

psychosomatik@ukmuenster.de 

Anfahrt mit Google Maps 

UKM-Lageplan

UKM-Navi-App

Sprechstunden & Kontakt