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Psychosomatisch bedingte Körperbeschwerden
Körper und Psyche: Ein Wechselspiel
Herz-Kreislauf-Beschwerden, Magen-Darm-Probleme, Sodbrennen, Durchfall, Schwindel oder Schweißausbrüche: Viele Menschen leiden unter belastenden körperlichen Symptomen: Zur Diagnose und Therapie der Beschwerden suchen sie in der Regel Haus- oder Facharztpraxen auf. Bei einem nicht unerheblichen Teil der Betroffenen finden die Mediziner*innen aber keine körperliche Ursache für die Beschwerden. Die Symptome gehen dann häufig mit belastenden Gedanken und Ängsten vor schweren, seltenen Erkrankungen einher. Können organische Ursachen für die körperlichen Beschwerden ausgeschlossen werden, ist es durchaus möglich, dass psychische Faktoren für die Entstehung der Symptome verantwortlich sind. In solchen Fällen spricht man von „somatoformen Störungen“. Diese können sich sehr unterschiedlich äußern. So gibt es weitere Krankheitsbilder wie den Verlust der Erinnerung an bestimmte Lebensereignisse, Empfindungsstörungen, Bewegungsstörungen oder Krampfanfälle, die ebenfalls keine organische Ursache haben. Diese Form der psychosomatischen Störung wird als "dissoziative Störung" bezeichnet.
Erklärungsmodelle für die Entstehung dieser vielfältigen und zum Teil sehr ausgeprägten körperlichen Beschwerden sind Gegenstand intensiver medizinischer Forschung. Die empirischen Untersuchungen zeigen, dass Stress einen wesentlichen Beitrag zur Entstehung von Körperbeschwerden leistet. Betroffene finden Hilfe im Fachgebiet der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie.
Sprechstunde für Patient*innen mit psychosomatischen Körperbeschwerden
Privatpatienten:
+49 251 83-52902
Mo-Fr: 8.00-16.00 Uhr
Gesetzlich versicherte Patient*innen:
+49 251 83-51888
ambulanztermine.psychosomatik@ukmuenster.de
Mo-Do: 9.00-16.00 Uhr
Fr.: 9.00-14.00 Uhr
Bringen Sie in die Sprechstunde bitte eine ambulante Überweisung (Stichwort: „Psychosomatik“), die Versichertenkarte und (falls vorhanden) ambulante oder stationäre Vorbefunde beziehungsweise Arztbriefe mit.
Welche Hilfestellung bietet die Psychosomatische Medizin?
Körper und Psyche sind untrennbar miteinander verbunden. Psychische Vorgänge wie Gefühle gehen mit körperlichen Veränderungen einher, die unangenehm oder bedrohlich erscheinen können. Körperliche Beschwerden wiederum können unser psychisches Erleben und Empfinden beeinflussen. Dieses Wechselspiel von körperlichen und psychischen Symptomen steht im Fokus der Psychosomatischen Medizin. Für psychisch mitbedingte körperliche Symptome und die psychische Belastung durch körperliche Beschwerden bietet die Abteilung eine fundierte psychosomatisch- psychotherapeutische Diagnostik und Therapieempfehlung.
Psychotherapie, ambulant bei einem niedergelassenen Behandler oder auch stationär in einer Fachklinik wie der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Münster stellt eine wirksame Behandlungsoption für diese Erkrankungsbilder dar.
Diagnose
In unserer Psychosomatischen Ambulanz bieten wir Ihnen zunächst eine ausführliche, ambulante psychotherapeutische Diagnostik. Dabei werden nicht nur die körperlichen und psychischen Beschwerden erfragt, sondern auch mögliche Voruntersuchungen und -therapien beurteilt. Unsere Expert*innen ordnen die Beschwerden zudem in den individuellen lebensgeschichtlichen Zusammenhang der Betroffenen ein. Erst in dieser Gesamtbetrachtung kann die Diagnose einer psychosomatischen Erkrankung erfolgen.
Auftakt jeder Diagnostik ist ein Gespräch mit unserern ärztlichen oder psychologischen Kolleg*innen zu Ihren Beschwerden. In Ihrem Termin händigen wir Ihnen zudem Selbstauskunftsbögen aus, die Aufschluss über Ihre Erkrankung geben. Am Ende der Diagnostik besprechen wir mit Ihnen, welches Behandlungsangebot für Sie persönlich geeignet ist. Gegebenenfalls ist eine stationäre Behandlung sinnvoll oder wir unterstützen Sie bei der Suche nach einer ambulanten Psychotherapie.
Eine längerfristige ambulante Psychotherapie können wir in unserer psychosomatischen Ambulanz nicht anbieten. Ebenso bietet die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des UKM keine tagesklinische Behandlung an. Diese finden Sie in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des UKM-MHS in Emsdetten.
Therapie
Unsere Klinik verfügt über eine eigene Station mit 23 Behandlungsplätzen. Die Entscheidung über eine mögliche Aufnahme auf unserer Station erfolgt nach einem oder mehreren diagnostischen Gesprächen in unserer psychosomatischen Ambulanz. Im Vordergrund der stationären psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlung von anhaltenden körperlichen Beschwerden steht die ärztliche Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting. Ziel der Therapie ist es, die emotionalen Hintergründe der körperlichen Symptome aufzudecken und die häufig auftretenden panischen Gedankenmuster (katastrophisierende Gedanken) abzubauen. Begleitende Depressionen oder Angststörungen werden ebenfalls behandelt. Unser integratives Therapiesetting mit psychodynamischem Schwerpunkt umfasst neben Einzel- und Gruppentherapiesitzungen weitere Angebote wie Bewegungstherapie, Gestaltungstherapie, Sporttherapie, Entspannungs- und Achtsamkeitstraining. Darüber hinaus bieten wir eine psychoedukative Gesprächsgruppe zum Austausch mit anderen Betroffenen an. Allen Patient*innen steht ein Sportraum zur selbstständigen Nutzung zur Verfügung. Die Behandlungsdauer liegt in den meisten Fällen zwischen sechs und zwölf Wochen, wobei auch eine dreiwöchige Probe-Therapie (z.B. zur intensiven Diagnostik bei unklaren Beschwerden) vereinbart werden kann.
Sollte eine stationäre Behandlung für Sie nicht in Frage kommen, unterstützen wir Sie gerne bei der Aufnahme einer ambulanten Behandlung.
Ihr Kontakt zu uns
Sprechstunde für Patient*innen mit psychosomatisch bedingten Körperbeschwerden
Privatpatienten:
+49 251 83-52902
Mo-Fr: 8.00-16.00 Uhr
psychosomatik@ukmuenster.de
Gesetzlich versicherte Patient*innen:
+49 251 83-51888
ambulanztermine.psychosomatik@ukmuenster.de
Mo-Do: 9.00-16.00 Uhr
Fr.: 9.00-14.00 Uhr
Für die Vorstellung in unserer Ambulanz für psychosomatisch bedingte Körperstörungen ist eine vorhergehende Terminvereinbarung notwendig. Bitte bringen Sie alle Ihnen zugänglichen ambulanten oder stationären Vorbefunde bzw. Arztbriefe sowie eine Übersicht über von Ihnen eingenommenen Medikamente zu Ihrem Termin in Kopie mit.
Ebenso ist eine Überweisung für eine psychosomatische Diagnostik, z.B. ausgestellt durch den Hausarzt, notwendig. Alle Patient*innen, die sich vorstellen, erhalten im Anschluss an die Diagnostik einen fundierten Arztbericht, zum Beispiel zur Weitergabe an die Weiterbehandler*innen.
Für Zuweisende
Wenn anhaltende körperliche Symptome nicht ausreichend durch organische Ursachen erklärt werden können oder der Umgang mit den Symptomen durch belastende Gedanken, krankheitsbezogene Ängste oder dysfunktionale Verhaltensweisen gekennzeichnet ist, führt dies - bei vorherrschendem somatischen Krankheitsmodells - häufig zu einer hohen Inanspruchnahme des Gesundheitssystems. Damit verbunden ist auch die Gefahr einer „Überdiagnostik“, die einerseits durch grenzwertig pathologische Befunde die anhaltende Beschäftigung mit den körperlichen Beschwerden verstärkt, andererseits aber auch die Gefahr unerwünschter gesundheitlicher Folgen durch invasive, mit Komplikationsrisiken verbundene Diagnostik birgt.
In unserer psychosomatischen Ambulanz bieten wir eine zeitnahe psychosomatisch-psychotherapeutische Diagnostik an, um die Patient*innen über Behandlungsmöglichkeiten zu informieren, die Behandlungsmotivation zu erhöhen und ggf. auch eine stationäre Aufnahme in unserer Klinik zu planen.
Stationäre Aufnahme
Die Entscheidung über eine mögliche Aufnahme auf unsere Station erfolgt nach einem oder mehreren diagnostischen Gesprächen in unserer Ambulanz. Für unser elektives Behandlungssetting führen wir eine Warteliste und können wie andere psychosomatische Fachkliniken auch leider keine notfallmäßige stationäre Aufnahme oder Übernahme von Patient*innen ermöglichen. Wir freuen uns über einen Austausch mit Ihnen als primäre Behandler*innen der Patient*innen.
Behandlung von Notfällen
Bitte beachten Sie: Die Notfall-Behandlung von Patient*innen ist in unserer Ambulanz nicht möglich. Wir bitten Sie, im Notfall Kontakt zum örtlichen sozialpsychiatrischen Dienst, der zuständigen psychiatrischen Sektorklinik aufzunehmen.
Wichtige Unterlagen
Im Rahmen einer ausführlichen Diagnostik sind wir bestrebt, einen Überblick über die Krankheitsgeschichte der Patient*innen zu gewinnen. Wir möchten Sie deshalb bitten, dem Betroffenen ambulante und/oder stationäre Vorbefunde sowie Arztbriefe und Medikamentenpläne für den Termin auszuhändigen. Für die Behandlung in unserer Ambulanz für Patient*innen mit psychosomatisch bedingten Körperbeschwerden ist für gesetzlich krankenversicherte Patient*innen eine Überweisung für eine psychosomatische Diagnostik, zum Beispiel ausgestellt durch den Hausarzt, notwendig.
Bitte beachten Sie
Eine langfristige, ambulante Psychotherapie können wir in unserer psychosomatischen Ambulanz nicht anbieten. Ebenso besteht in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am UKM kein tagesklinisches Behandlungsangebot. Dieses finden Sie in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am UKM MHS.
Ihre Ansprechpersonen für die Behandlung psychosomatisch bedingten Körperbeschwerden
Dr. med. Johanna Jedamzik
Oberärztin Ambulanz und Psychoonkologie
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