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Klinik für
Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie

Weiterbildung

"Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken." (Galileo Galilei)

Die Weiterbildung von Ärzt*innen ist uns ein zentrales Anliegen. Wir legen großen Wert darauf, dass die Weiterbildung in einer unterstützenden und inspirierenden Atmosphäre stattfindet, die aus unserer Sicht eine wichtige Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung einer umfassenden ärztlichen Kompetenz und Persönlichkeit darstellt.  Als Universitätsklinikum prägt der Dreiklang von Krankenversorgung, Forschung und Lehre das Selbstverständnis des Klinikums, d.h. wir versuchen, das aktuelle Wissen bestmöglich anzuwenden, neugierig auf noch bessere Antworten zu sein und das vorhandene Wissen ermutigend und überzeugend weiterzugeben.

 

Informationen zur Facharztweiterbildung

Die Selbsterfahrung im Rahmen der Facharztausbildung wird großzügig unterstützt, ebenso ausgewählte Weiterbildungen im Bereich psychodynamischen Diagnostik nach OPD-3 und der Psychotraumatologie. 

Weiterbildungsermächtigung des Klinikdirektors:

  • Volle Weiterbildungsbefugnis für den Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Volle Weiterbildungsbefugnis für die Zusatzbezeichnung Psychotherapie – fachgebunden

Für die Weiterbildung zum Facharzt liegt ein Weiterbildungsplan nach §5 Abs. 5 der Weiterbildungsverordnung der Ärztekammer Westfalen-Lippe vor. 

Die Facharzt-Weiterbildung erfolgt unter enger Supervision nach einem strukturierten Weiterbildungsprogramm. Die enge Verzahnung theoretischer und praktischer Bestandteile sind uns dabei von großer Wichtigkeit. In wöchentlichen Theorieveranstaltungen werden die wesentlichen Grundlagen zu Diagnostik und Behandlung psychosomatischer Störungsbilder vermittelt. Diagnostik und Indikationsstellung neugesehener Patient*innen werden in fachärztlich geleiteten Fallkonferenzen und Balintgruppen ausführlich besprochen.

Fachärztliches Weiterbildungsprogramm

  • 120 Stunden Theorie in Diagnostik und Krankheitslehre
  • 120 Stunden Theorie in Behandlungslehre
  • Externe Einzel- und Gruppenselbsterfahrung zur Stärkung von personalen und Beziehungskompetenzen
  • Balintgruppenarbeit
  • Psychosomatische und psychotherapeutische Behandlungen einschließlich traumabedingter und sexueller Störungen mit besonderer Gewichtung der psychosomatischen Symptomatik mit Anleitung zur Bewältigung psychischer und psychosomatischer Störungen und der psychosomatisch-psychotherapeutischen Komplexbehandlung und der multimodalen Therapie im stationären Setting in dokumentierten Fällen

Inhalte 1. Weiterbildungsjahr

  • Psychosomatische Diagnostik nach ICD-10 unter Berücksichtigung zukünftiger Änderungen in der ICD-11
  • Psychodynamisches Erstinterview und tiefenpsychologisch-biographische Anamnese
  • Strukturierte Interviews zur Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen
  • Psychologische Fragebögen zur Selbsteinschätzung sowie Fremdeinschätzung psychosomatischer Symptome und Persönlichkeitsaspekte
  • Grundlagen der neuropsychologischen Testdiagnostik
  • Psychodynamische Diagnostik auf Grundlage der 4 Achsen der OPD-3
  • Psychopathologischer Befund auf Grundlage des AMDP-Systems
  • Sachgerechte und effiziente Dokumentation der Diagnostik
  • Grundlagen der psychosomatisch-psychotherapeutischen Gesprächsführung unter Berücksichtigung von Übertragung/Gegenübertragung
  • Interaktionelle Beziehungsgestaltung im psychosomatisch-psychotherapeutischen Gespräch mit besonderem Fokus auf repetitiv-dysfunktionalen Beziehungsmustern
  • Psychosomatisch-psychotherapeutische Gesprächsführung zum Aufbau eines biopsychosozialen Krankheitsverständnisses und einer Therapiemotivation
  • Differenzierte Indikationsstellung zur somatischen Therapie, Psychotherapie unter besonderer Berücksichtigung der Richtlinienverfahren, Soziotherapie, Kunst-, Bewegungs-, Musiktherapie, Logopädie, sensomotorischer Übungsbehandlung in ambulantem oder (teil-)stationären Rahmen inklusive Rehabilitation.
  • Methoden und Techniken der psychodynamischen Therapie, Verhaltenstherapie und systemischen Therapie
  • Störungsorientierte Behandlung mit besonderem Fokus auf Essstörungen, somatoformen Störungen und Traumafolgestörungen
  • Psychoedukation bei psychosomatischen Störungsbildern
  • Krisenintervention in der psychosomatischen Behandlung mit besonderem Fokus auf Suizidalität
  • Grundlagen ressourcenorientierter und emotional supportiver Behandlung
  • Psychopharmakotherapie unter besonderer Berücksichtigung von Indikationsstellung, Pharmakodynamik und Wirkungsspektrum
  • Interdisziplinäre Behandlung psychosomatischer Störungsbilder bei schwerer körperlicher Erkrankung im multidisziplinären Team
  • Grundlagen der psychosomatischen Konsiliartätigkeit
  • Gesetzliche Rahmenbedingungen psychosomatischer Behandlung
  • Kurzzeittherapien mit 5 -25 Stunden pro Behandlungsfall
  • Grundlagen der EMDR-Behandlung

Inhalte 2. Weiterbildungsjahr

 

  • Einzelpsychotherapien 30-100 Stunden pro Behandlungsfall unter Supervision
  • Fortführung Kurzzeittherapien 5-25 Stunden unter Supervision
  • Entspannungsverfahren, autogenes Training und PMR
  • Indikationsstellung zur psychosomatischen Rehabilitations-behandlung inklusive Befunderstellung 
  • Supportive und ressourcenorientierte Behandlung in der Konsiliartätigkeit
  • Psychosomatische Störungsbilder in der Transitionspsychosomatik
  • Psychotraumatherapien mit EMDR und Bildschirmtechnik 

Inhalte 3. Weiterbildungsjahr

  • Fortführung Einzelpsychotherapien 30-100 Stunden pro Behandlungsfall unter Supervision
  • Fortführung Kurzzeittherapien 5-25 Stunden unter Supervision
  • Wissenschaftlich begründete Gutachtenerstellung
  • Fortführung Entspannungsverfahren Hypnose
  • Fortführung Psychotraumatherapien mit EMDR und Bildschirmtechnik 
     

Inhalte 4. Weiterbildungsjahr

  • Fortführung Einzelpsychotherapien 30-100 Stunden pro Behandlungsfall unter Supervision
  • Fortführung Kurzzeittherapien 5-25 Stunden unter Supervision
  • Fortführung wissenschaftlich begründete Gutachtenerstellung
  • Fortführung Psychotraumatherapien mit EMDR und Bildschirmtechnik 
     

Bewerbung Weiterbildungsassistent*innen

Wir freuen uns über Bewerbungen von interessierten Weiterbildungsassistent*innen. Bewerbungen mit vollständigen Bewerbungsunterlagen an psychosomatik@ukmuenster.de.

Informationen für psychologische Psychotherapeut*innen in Ausbildung

Wir bieten jedes Jahr etwa zwei Plätze für Psychotherapeut*innen in Ausbildung im Rahmen der Praktischen Tätigkeit II an. Das Praktikum wird über sechs Monate absolviert mit durchschnittlich 24 Stunden wöchentlich. Die Vergütung für das Praktikum liegt bei 450 Euro monatlich. Nähere Informationen zur Praktischen Tätigkeit II finden Sie unter Weiterbildungsprogramm.

Bei Ausbildungsinstituten außerhalb Nordrhein-Westfalens ist es in Einzelfällen möglich, in Kooperation die Praktische Tätigkeit I zu absolvieren. Fragen Sie gerne nach.

Studienbegleitende Praktika sind in unserer Klinik leider nicht möglich.

Weiterbildungsangebot für psychologische Psychotherapeut*innen

Wir bieten

  • eine strukturierte und fundierte Einarbeitung in die diagnostische und therapeutische Tätigkeit durch psychologische Psychotherapeut*innen und erfahrene Fachärzt*innen in einem multiprofessionellen Teams
  • Wöchentliche Supervisionsangebote (Fallsupervision, Balintgruppe)
  • Wöchentliche Weiterbildungsangebote
  • Kostenfreie Teilnahme an der zweimal jährlich durchgeführten OPD-3 Schulung (Grundkurs, Aufbaukurs)
  • ein freundliches und kollegiales Miteinander in einem engagierten, kompetenten und wertschätzenden Team
  • bei Interesse Teilnahme/Mitgestaltung von Forschungsprojekten
     

Wir erwarten

  • Engagement, Eigenverantwortlichkeit, Zuverlässigkeit und Offenheit 
  • Bereitschaft zur Selbstreflektion eigener Stärken und Schwächen
  • Kooperationsbereitschaft
  • Offenheit für konstruktive Kritik
  • Professionelle Beziehungsgestaltung mit Patient*innen
     

Psychologische Psychotherapeut*innen werden während der Ausbildungszeit in unserer Ambulanz eingesetzt. Dort lernen Sie sehr umfassend und fundiert die differentialdiagnostische Einschätzung des gesamten Spektrums psychosomatischer Störungsbilder nach ICD-10 unter Berücksichtigung der in ICD-11 zu erwartenden Änderungen. Darüber hinaus lernen sie eine sehr fundierte diagnostische Einschätzung der psychpdynamischen Hintergründe psychodynamischer Störungsbilder auf Grundlage der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-3). Da die Opferentschädigungsambulanz für Traumaopfer von Gewalttaten in der Psychosomatischen Klinik angesiedelt ist, bekommen Sie einen umfassenden Einblick in Diagnostik und psychotraumotologische Therapie. 

Bewerbung psychologische Psychotherapeut*innen

Wir freuen uns über Bewerbungen von interessierten interessierten psychologischen Psychotherapeut*innen. Bewerbungen mit vollständigen Bewerbungsunterlagen an psychosomatik@ukmuenster.de.