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Klinik für
Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie

Psychosomatik für junge Erwachsene

Der Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter ist für viele junge Menschen eine Zeit der Veränderung und Herausforderung: Sie lösen sich vom Elternhaus ab, entwickeln eine eigene Identität mit einer reifen Persönlichkeit, gehen erste Beziehungen und Partnerschaften ein, beschäftigen sich mit ihrer privaten und beruflichen Zukunft und müssen mit körperlichen Veränderungen umgehen. Gleichzeitig bieten die unsicheren finanziellen und sozialen Rahmenbedingungen in dieser Entwicklungsphase nur wenig Stabilität. Hinzu kommen die sozialen Medien, die den Druck zur Selbstoptimierung erhöhen. Der ständige Vergleich mit Gleichaltrigen lässt das Gefühl entstehen, sich möglichst gut und attraktiv darstellen zu müssen. Eigene Zweifel und Ängste verstärken sich dadurch oft. Diese Herausforderungen können zu erheblichen psychischen Belastungen führen. 

Warum ist ein eigenes Behandlungsangebot für junge Erwachsene wichtig?

Studien zufolge sind junge Erwachsene am häufigsten von psychischen Störungen betroffen, etwa jeder dritte junge Erwachsene erfüllt die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Gleichzeitig nimmt diese Altersgruppe Hilfsangebote am wenigsten in Anspruch. In der Standardversorgung junger Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Belastungen kommt es dabei häufig zu einer sogenannten "Transitionslücke": Das bedeutet, dass ein Übergang aus der Behandlung der Kinder- und Jugendpsychiatrie hin zu Spezialist*innen der Erwachsenenbehandlung nicht oder nur schwer erfolgt. Junge Patient*innen fühlen sich durch den abrupten Wechsel der Behandlungsweisen und -angebote oft nicht mehr verstanden und brechen im schlimmsten Fall ihre notwendige Therapie ab. Erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Therapieaufnahme, ist eine Behandlungslücke entstanden und der Beginn eines dauerhaften Krankheitszustands nicht auszuschließen.

In der Behandlung unterstützen wir junge Erwachsene bei der Bewältigung der Herausforderungen dieser Lebensphase. Das intensive Herausarbeiten individueller Ressourcen wie auch Belastungen unter Berücksichtigung der persönlichen Entwicklungsgeschichte steht im Mittelpunkt der Behandlung, damit Betroffene mehr Lebenszufriedenheit gewinnen und sich den nächsten Entwicklungsschritten gewachsen fühlen. 

Sprechstunde für junge Erwachsene mit psychischen Belastungen

Privatpatienten:
+49 251 83-52902
Mo-Fr: 8.00-16.00 Uhr


Gesetzlich versicherte Patient*innen:
+49 251 83-51888
ambulanztermine.psychosomatik@ukmuenster.de
Mo-Do: 9.00-16.00 Uhr
Fr.: 9.00-14.00 Uhr

 


Bringen Sie in die Sprechstunde bitte eine ambulante Überweisung (Stichwort: „Psychosomatik“), die Versichertenkarte und (falls vorhanden) ambulante oder stationäre Vorbefunde beziehungsweise Arztbriefe mit.

Sektion für Transitionspsychiatrie

Die Behandlung junger Erwachsener mit psychischen Erkrankungen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Sektion für Transitionspsychiatrie (Leitung: Prof. Dr. Udo Dannlowski). Insbesondere Patient*innen, die sich vorher in kinder- und jugendpsychiatrischer Behandlung befanden, bei denen eine Psychose- oder Borderline-Erkrankung im Raum stehen und die eine medikamentöse Behandlung wünschen, werden schwerpunktmäßig dort behandelt.

Transsexualtität

Bei Beratungswünschen zum Thema Transsexualität wenden Sie sich bitte an das Center for Transgender Health des UKM.

 

Behandlungsschwerpunkte

Psychosomatisch bedingte Körperbeschwerden (Somatoformen Störungen und Somatisierungsstörungen)

Ängste, soziale Phobie

  • Schmerzstörungen
  • psychische Belastungen bei körperlichen Erkrankungen
  • Erschöpfungszustände, Depressionen, Zwänge
  • psychische und/oder körperliche Beschwerden in Belastungs- und Konfliktsituationen

Diagnose

In unserer Psychosomatischen Ambulanz für junge Erwachsene im Altern zwischen 18 und 29 Jahren bieten wir Ihnen zunächst eine ausführliche, ambulante psychotherapeutische Diagnostik. Dabei werden nicht nur die körperlichen und psychischen Beschwerden erfragt, sondern auch mögliche Voruntersuchungen und -therapien beurteilt. Unsere Expert*innen ordnen die Beschwerden zudem in den individuellen lebensgeschichtlichen Zusammenhang der Betroffenen ein. Erst in dieser Gesamtbetrachtung kann die Diagnose einer psychosomatischen Erkrankung erfolgen. Am Ende der Diagnostik besprechen wir mit Ihnen, welches Behandlungsangebot für Sie persönlich passend ist. Unter Umständen ist eine stationäre Behandlung auf unserer psychosomatischen Station bei Ihnen sinnvoll. Auch eine Überleitung, zum Beispuel in die Sektion für Transitionspsychiatrie, ist möglich. 

Eine längerfristige ambulante Psychotherapie können wir in unserer psychosomatischen Ambulanz nicht anbieten. Ebenso bietet die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des UKM keine tagesklinische Behandlung an. Diese finden Sie in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des UKM-MHS in Emsdetten.

 

Stationäres Behandlungsangebot

Mit einem speziellen Setting für junge Erwachsene gehen wir auf unserer psychosomatischen Station auf die besonderen Fragen, Herausforderungen und Probleme junger Erwachsener ein. Wir bieten ein intensives und spezifisches stationäres Behandlungskonzept, das auch den Austausch und die gemeinsame Entwicklung mit Menschen in der gleichen Lebensphase ermöglicht. Die Entscheidung über eine mögliche Aufnahme auf unserer Station erfolgt nach einem oder mehreren diagnostischen Gesprächen in unserer psychosomatischen Ambulanz für junge Erwachsene.

Unser integratives Therapiesetting mit psychodynamischem Schwerpunkt umfasst neben Einzel- und Gruppentherapiesitzungen weitere Angebote wie Bewegungstherapie, Gestaltungstherapie, Sporttherapie, Entspannungs- und Achtsamkeitstraining. Darüber hinaus bieten wir eine psychoedukative Gesprächsgruppe zum Austausch mit anderen Betroffenen an. Allen Patient*innen steht ein Sportraum zur selbstständigen Nutzung zur Verfügung. Die Behandlungsdauer liegt in den meisten Fällen zwischen sechs und zwölf Wochen. Junge Erwachsene sollen die Station in dieser Zeit als geschützten Raum erleben, in dem sie sich nicht verstecken oder verstellen müssen und offen mit Gleichaltrigen reden können. Das stationäre Behandlungsangebot des Settings für junge Erwachsene richtet sich an Patient*innen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren.

Patient*innen mit

  • substanzgebundenen Süchten (z.B. Alkohol-, Cannabis-, Medikamenten-, Drogenabhängigkeit)
  • fortgesetzten schweren Selbstverletzungen
  • akuten Psychosen
  • tiefgreifenden Entwicklungsstörungen
  • akuter Suizidalität oder häufigen suizidalen Krisen

benötigen ein spezialisiertes Behandlungsangebot und können im transitionspsychosomatischen Setting auf unserer Station nicht behandelt werden.

Ihr Kontakt zu uns

Sprechstunde für junge Erwachsene mit psychischen Belastungen

Privatpatienten:
+49 251 83-52902
Mo-Fr: 8.00-16.00 Uhr


Gesetzlich versicherte Patient*innen:
+49 251 83-51888
ambulanztermine.psychosomatik@ukmuenster.de
Mo-Do: 9.00-16.00 Uhr
Fr.: 9.00-14.00 Uhr

Für die Vorstellung in unserer Ambulanz für psychosomatisch bedingte Körperstörungen ist eine vorhergehende Terminvereinbarung notwendig.  Bitte bringen Sie alle Ihnen zugänglichen ambulanten oder stationären Vorbefunde bzw. Arztbriefe sowie eine Übersicht über von Ihnen eingenommenen Medikamente zu Ihrem Termin in Kopie mit.

Ebenso ist eine Überweisung für eine psychosomatische Diagnostik, z.B. ausgestellt durch den Hausarzt, notwendig. Alle Patient*innen, die sich vorstellen, erhalten im Anschluss an die Diagnostik einen fundierten Arztbericht, zum Beispiel zur Weitergabe an die Weiterbehandler*innen.

Für Zuweisende

In der Altersgruppe junger Erwachsener zwischen 18 und 29 Jahren sollte eine psychotherapeutische Diagnostik und Behandlung spezifische Fragen und Probleme dieser Lebensphase berücksichtigen. Das Diagnostik- und Behandlungsangebot unserer Klinik umfasst deswegen eine spezielle psychosomatische Ambulanz für junge Erwachsene mit psychosomatischen Erkrankungen sowie ein intensives und spezifisches stationäres Behandlungskonzept, in dem auch der Austausch und die gemeinsame Weiterentwicklung mit Menschen in der gleichen Lebensphase möglich werden.

Stationäre Aufnahme

Die Entscheidung über eine mögliche Aufnahme auf unsere Station erfolgt nach einem oder mehreren diagnostischen Gesprächen in unserer Essstörungsambulanz. Für unser elektives Behandlungssetting führen wir eine Warteliste und können wie andere Kliniken auch leider keine notfallmäßige Aufnahme oder Übernahme von Patient*innen ermöglichen. Eine BMI-Untergrenze besteht nicht. Wir freuen uns über einen Austausch mit Ihnen als primäre Behandler*innen der Patient*innen.

Behandlung von Notfällen

Bitte beachten Sie: Die Notfall-Behandlung von Patient*innen ist weder in unserer Essstörungsambulanz noch auf unserer psychosomatischen Station im Essstörungssetting möglich. Wir bitten Sie, im Notfall Kontakt zum örtlichen sozialpsychiatrischen Dienst, der zuständigen psychiatrischen Sektorklinik aufzunehmen.

+49 251 83-52902
psychosomatik@ukmuenster.de

Wichtige Unterlagen

Im Rahmen einer ausführlichen Diagnostik sind wir bestrebt, einen Überblick über die Krankheitsgeschichte der Patient*innen zu gewinnen. Wir möchten Sie deshalb bitten, dem Betroffenen ambulante und/oder stationäre Vorbefunde sowie Arztbriefe und Medikamentenpläne für den Termin auszuhändigen. Für die Behandlung in unserer Ambulanz für junge Erwachsene ist für gesetzlich krankenversicherte Patient*innen eine Überweisung für eine psychosomatische Diagnostik, z.B. ausgestellt durch den Hausarzt, notwendig.

Bitte beachten Sie

Eine langfristige, ambulante Psychotherapie können wir in unserer psychosomatischen Ambulanz nicht anbieten. Ebenso besteht in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am UKM kein tagesklinisches Behandlungsangebot. Dieses finden Sie in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am UKM MHS.

Ihre Ansprechpersonen für die Behandlung psychischer Belastungen junger Erwachsener

Dr. med. Laura Buscher

Oberärztin Ambulanz

Dr. med. Johanna Jedamzik

Oberärztin Ambulanz und Psychoonkologie