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Klinik für
Neurochirurgie

Funktionelle Neurochirurgie

Im Unterschied zu den meisten anderen operativen Verfahren, wie sie etwa bei Tumoren oder Gefäßverkalkungen angewandt werden, kommt es bei der Funktionellen Neurochirurgie darauf an, vorhandene Nervenstrukturen in ihrer Funktion zu verändern. Damit kann beispielsweise Formen der Epilepsie, die nicht mit Medikamenten behandelbar sind, und Morbus Parkinson entgegengewirkt werden.

Therapieverfahren

Tiefe Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation, DBS)

Dieser jüngste (und medienwirksamste) Bereich der Neurochirurgie ist erst mit zunehmendem Verständnis der Hirnfunktionen möglich geworden: Die neuen Technologien der Bildgebung (CT, MRT, PET) und Datenverarbeitung kommen zusammen mit stereotaktischen Techniken zum Einsatz. Mittels Bildfusion werden die verschiedenen Befunde zusammengeführt, um bestimmte Nervenzentren (z.B. im Thalamus bei M. Parkinson oder im Hippocampus bei Epilepsie) millimetergenau zu lokalisieren und dann stereotaktisch zu erreichen. Je nach Erfordernis wird eine solche Nervengruppe durch Hitze (Thermokoagulation) stillgelegt oder durch den Einsatz einer Elektrode stimuliert. Stimulationsverfahren sind immer steuerbar. Daraus ergibt sich, dass zusätzlich eine Art Antenne unter die Haut gepflanzt wird, die man später mit einem außen aufgesetzten Sender anspricht.


Team

  • Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. med. W. Stummer (Leitung)
  • Dr. med. Nils Warneke (Leitung)
  • Louise Stögbauer

Schmerztherapie und Nervenchirurgie

Bei der Trigeminus-Neuralgie und beim Spasmus hemifacialis hat die Neurochirurgie das Ziel, das Gefäß sanft vom Nerven zu trennen und durch die Einlage eines Muskel- oder Tefloninterponats dauerhaft auf Abstand zu halten. Die schmerzhaften Störungen werden vermutlich durch Anlagerungen von Gefäßen an die jeweiligen Hirnnerven verursacht. Es wird vermutet, dass in Folge der ständigen Pulsation des Gefäßes der Nerv unmittelbar nach seinem Austritt aus dem Hirnstamm bedrängt wird und somit die entsprechenden Symptome entstehen.
Ferner sind die kurz- und langfristigen Heilungschancen bei typischer Symptomatik und entsprechendem bildgebendem Befund sehr gut.


Team

  • Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. med. W. Stummer (Leitung)
  • Dr. med. Lars Lemcke (Leitung)
  • Dr. med. Eileen Streckert

Ziele in der Zukunft

Die genannten Verfahren sind erste Ergebnisse einer Forschung, die sich als Fernziel den Ersatz verlorener Körperfunktionen durch Prothesen mit Anschluss ans Nervensystem gesetzt hat (Neuroprothetik). Der Traum der Neurobionik, Querschnittsgelähmte wieder gehen zu lassen, wird sich wohl kaum in nächster Zukunft erfüllen. Mehrere klinische und experimentelle Forschungsprojekte in Münster arbeiten aber auf eine zunehmende Verbindung zwischen Biologie und Elektronik hin.

Sprechstunden

Sprechstunde für Funktionelle Neurochirurgie

Ort: NCH Ambulanz

Zeit: Dienstag, 9.00–15.00 Uhr 

Experte: Dr. med. Nils Warneke

Anmeldung: +49 251 83-47489

nch-poliklinik@ukmuenster.de


In Notfällen erreichen Sie unseren neurochirurgischen Dienstarzt oder unsere neurochirurgische Dienstärztin jederzeit unter +49 251 83-55555.

Sprechstunde für Trigeminus-Neuralgie & Spasmus hemifacialis

Ort: NCH Ambulanz

Zeit: Dienstag, 9.00–15.00 Uhr 

Experten: Univ.-Prof. Dr. med. Walter Stummer, Dr. med. Lars Lemcke

Anmeldung: +49 251 83-47489

nch-poliklinik@ukmuenster.de


In Notfällen erreichen Sie unseren neurochirurgischen Dienstarzt oder unsere neurochirurgische Dienstärztin jederzeit unter +49 251 83-55555.