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Klinik für
Neurochirurgie

Hirntumorchirurgie

In der Hirntumorchirurgie am UKM besteht eine große Expertise bei der Versorgung von Patient*innen mit Gliomen (Glioblastomen, anaplastischen Gliomen, niedriggradigen Gliomen) und Schädelbasistumoren (z.B. Akustikusneurinomen, Chordomen, Chondromen, Meningeomen).

Zum Einsatz kommen dabei zahlreiche Modalitäten (fluoreszenzgestützte Resektion mit ALA, Neuronavigation, Operationen von Hirntumoren in örtlicher Betäubung, intraoperatives Monitoring, CUSA, Ultraschall). Neben etablierten Standardtherapieverfahren führen wir für Patient*innen mit Hirntumoren zudem zahlreiche Studien durch und bieten weitere, lokale Therapieverfahren für ausgewählte Patient*innen an.

Alle Patient*innen werden vor und nach der Operation durch ein interdisziplinär agierendes Team von Spezialist*innen (Tumorboard) besprochen, um die bestmögliche individuelle Therapie festzulegen. Seit Jahren sind wir daher mit unserem Hirntumorzentrum als neuroonkologisches Zentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert. Neben Präsenzsprechstunden bieten wir Hirntumorpatient*innen zudem auch virtuelle Sprechstunden an.

Unsere Sprechstunden

Sprechstunde Hirntumore

Ort: NCH-Ambulanz

Zeit: Dienstag, 09.00–15.00 Uhr & Donnerstag, 09.00–15.00 Uhr

Experten: Univ.-Prof. Dr. med. Walter Stummer, Prof. Dr. Markus Holling, Priv.-Doz. Dr. med. Michael Müther, Dr. med. Nils Warneke

Anmeldung: +49 251 83-47489
nch-poliklinik@ukmuenster.de


In Notfällen erreichen Sie unseren neurochirurgischen Dienstarzt oder unsere neurochirurgische Dienstärztin jederzeit unter +49 251 83-55555.

Video-/Virtuelle Sprechstunde

In unserer telemedizinischen Video-Sprechstunde können sich Patient*innen per Videochat vorstellen.

Vorgehensweise:

  • Kontakt für Terminabsprache: nch-telemedizin-patient@ukmuenster.­de
  • Gegebenenfalls vorhandenes Bildmaterial über unseren medizinischen Bildversand xPIPE hochladen
  • Versand der Überweisung per Post an:
    Case Management Neurochirurgie | Klinik für Neurochirurgie, Ambulanz | Universitätsklinikum Münster | Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A1 | 48149 Münster
  • Sie erhalten die Zugangsdaten für den Videochat.
  • Melden Sie sich zur vereinbarten Uhrzeit auf der Plattform CGM ELVI für den Chat an. Unsere datenschutzrechtliche Aufklärung inklusive Information gemäß Artikel 13 DSGVO finden Sie hier.

Psychoonkologische Sprechstunde

Die Diagnose „Hirntumor" kann Ängste und Unsicherheiten auslösen. Um die Betroffenen nicht mit diesen möglichen Gefühlen allein zu lassen, haben wir das Psychoonkologische Screening eingeführt.

Kontakt: Prof. Dr. med. Dorothee Wiewrodt
Oberärztin, Fachärztin für Neurochirurgie, Psychotherapie und Psychoonkologin, Koordinatorin des Hirntumorzentrums

dorothee.wiewrodt@­ukmuenster.de

nch-poliklinik@ukmuenster.de

Hirneigene Tumore

Krankheitsbild

Als hirneigene Tumoren werden Neubildungen zusammengefasst, die aus den Zellen des Zentralen Nervensystems (ZNS) sowie den Hüllen (Hirnhäute, Meningen) entstehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt heute eine große Vielzahl dieser Tumoren mit deutlichen Unterschieden in der Prognose und Behandlung. Wachstumsverhalten und somit Prognose werden anhand der WHO-Grade von I bis IV unterteilt (Grad I: Langsam wachsend, Grad IV schnell wachsend). Aufgrund dieser Komplexität ist in der Regel eine Behandlung an einem spezialisierten Zentrum sinnvoll. 

Ein Tumor wird nach dem ursprünglichen Zelltyp benannt (z.B. Astrozyten Astrozytom, Oligodendrozyten Oligodendrogliom) und in seiner Dignität in die Grade I bis IV eingestuft. Grad I hat dabei eine Sonderstellung, gilt als gutartig und oft heilbar. Je höher der Grad, desto mehr nimmt die Tendenz zum Wiederauftreten zu. Diese Tumoren sind bislang nicht zu heilen. Epileptische Anfälle, Kopfschmerzen, Wesensänderungen, aber auch Lähmungen und Koordinationsstörungen können erste Symptome für einen solchen Hirntumor sein.

Diagnostik

Zur Einstufung werden neben MRT und CT auch Untersuchungen des Tumorstoffwechsels (PET) durchgeführt. Die stereotaktische Biopsie ist ein diagnostischer Eingriff unter Lokalanästhesie, der mittels einer besonderen Zieleinrichtung, dem Stereotaxierahmen, eine punktgenaue Probenentnahme ermöglicht.

Operation

Während der Tumoroperation muss versucht werden, erkranktes Gewebe möglichst vollständig zu entfernen, ohne gesunde Strukturen zu verletzen. Da es im Gehirn keine Sicherheitsabstände gibt und Tumorgewebe sich auch unter dem Auflicht-Mikroskop oft nicht vom Gesunden unterscheidet, nutzen wir intraoperativ 5-ALA, eine körpereigene Substanz, die sich insbesondere in den Tumorzellen anreichert und während der Operation zum Leuchten gebracht werden kann. Somit lassen sich die Tumorränder nachgewiesen besser identifizieren und der Tumor besser reduzieren.

Neuronavigation und Bildfusion ermöglichen unseren Operateur*innen eine zusätzliche Orientierung. Ferner können wir bei verschiedenen Tumorlokalisationen im Rahmen von sog. "Wachoperationen" die Patienten aus der Narkose erwachen lassen und den Tumor reduzieren, soweit dies ohne ein neues neurologisches Defizit möglich ist.

Hirnmetastasen

Krankheitsbild und Therapie

Im Gegensatz zu den hirneigenen Tumoren stellen Hirnmetastasen Absiedlungen von Tumoren außerhalb des ZNS dar.

Auch hier stellt die operative Resektion, auch im Falle mehrerer Metastasen, einen Grundpfeiler in der Behandlung dar. Die weitere Behandlung schließt in der Regel mindestens eine lokale Bestrahlung ein und wird in einem interdisziplinären Expertenteam festgelegt.

Tumore der Hirnhäute

Krankheitsbild

Das zentrale Nervensystem wird von mehreren Hirnhäuten, den Meningen, umgeben. Auch diese Hüllschichten können Tumoren ausbilden: Meningeome gehen von bestimmten, Gefäßen benachbarten Zellen meist der harten Hirnhaut aus, sind in der Regel gutartig und wachsen langsam. Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Lähmungen und Koordinationsstörungen können Symptome sein. Nicht selten handelt es sich aber auch um Zufallsbefunde.

Diagnostik

CT, MRT und Angiographie dienen zur Darstellung der Meningeome und ihrer Beziehungen zu benachbarten anatomischen Strukturen.

Therapie

Die Behandlung von Meningeomen schließt ein abwartendes Verhalten mit Verlaufskontrollen, eine operative Therapie oder eine lokale Bestrahlung ein und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Obwohl die meisten Meningeome als gutartige Läsionen eingestuft werden, kann sich auch Jahre nach einer Therapie ein erneutes Wachstum zeigen. Ihre Behandlung kann zudem durch Einwachsen in Knochen- und Weichteilstrukturen und eine enge Beziehung zu wichtigen Nervenzentren, z.B. für Schlucken, Atmung oder Sehen, deutlich erschwert werden und sollte daher durch ein spezialisiertes Team erfolgen.

Die Therapie von Meningeomen stellt einen Schwerpunkt der Klinik für Neurochirurgie dar. Therapieentscheidungen werden hier in einem interdisziplinären Team aus erfahren Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen getroffen, die verschiedene Faktoren wie Vorbehandlungen, genetische Veränderungen der Tumoren und Wünsche der Patient*innen einbeziehen.

In ausgewählten Fällen kann eine interventionelle Verödung der tumorversorgenden Blutgefäße (Embolisation) vor der Operation in enger neuroradiologischer Kooperation erfolgen. Neben der chirurgischen Behandlung bestehen durch eine enge Zusammenarbeit mit anderen Kliniken verschiedene Möglichkeiten der konservativen Behandlung, z.B. der lokalen Bestrahlung oder Radionuklidtherapie (so genannte „Dotatate Behandlung“).

In unserer Spezialsprechstunde bieten wir sowohl Erstvorstellungen von Patient*innen mit Meningeomen als auch regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen an.

Unser Experten-Team

Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. med. Prof. h.c. (Harbin), Dr. h.c. (Mashad) Walter Stummer

Univ.-Prof. Dr. med. Walter Stummer

Direktor Klinik für Neurochirurgie

Dr. med. Nils Warneke

Leitender Oberarzt

Prof. Dr. med. Markus Holling, MHBA

Stellv. Direktor Klinik für Neurochirurgie

Priv.-Doz. Dr. med. Michael Müther, MSc FEBNS

Oberarzt

Klinik für Neurochirurgie

Albert-Schweitzer-Campus 1

Gebäude A1

48149 Münster

+49 251 83-47472 

walter.stummer@ukmuenster.de

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