
Brustdiagnostik
Wenn Sie Beschwerden oder Veränderungen an der Brust bemerken, sind wir für Sie da. Das Team des UKM Brustzentrums begleitet Sie zuverlässig – von der ersten Diagnose über die Behandlung bis zur Nachsorge.
Neben der klinischen Tastuntersuchung setzen wir auf alle modernen Verfahren der Brustdiagnostik, um mögliche Erkrankungen frühzeitig und präzise zu erkennen.
Ambulanz/Brustsprechstunde | Ebene 05 West
Terminvereinbarung (Mo- Fr 8.00-15.30 Uhr)
+49 251 83-48278
brustzentrum@ukmuenster.de
Sprechzeiten:
Montags und Mittwochs: 09.00-18.00 Uhr
Dienstags: 09.00-16.00 Uhr
Freitags: 09.00-15.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Sonographie der Brust
Ergänzend zu anderen Untersuchungsverfahren wie die Mammographie oder in speziellen Fällen die Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie MRT), hat die Sonographie einen zunehmenden Stellenwert in der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Brustdrüse erlangt.
Unter anderem liegt der Vorteil dieser Untersuchungstechnik in der fehlenden Strahlenbelastung (im Vergleich zur Mammographie) und der direkten Darstellung von Gefäßdurchblutung mittels Dopplerverfahren. Oft kann aus unklaren Herdbefunden der Brust unter Ultraschallkontrolle in lokaler Betäubung eine repräsentative Probe per Biopsie gewonnen werden und damit eine Operation vermieden werden. Dies ist seit Jahren ein Schwerpunkt des Bereichs Ultraschalldiagnostik. In der aktuellen Diskussion um Qualitätssicherung im Bereich Brustkrebsdiagnostik wird zunehmend Wert auf eine Infrastruktur gelegt, in der Erfahrungen mit sonographischen Biopsietechniken vorliegen.
Die voll digitale Speicherung aller Ultraschallbilder ermöglicht es uns jeden Vorbefund im Verlauf optimal mit der aktuellen Untersuchung vergleichen zu können und den mitbehandelnden Kollegen auffällige Befunde in Kopie zur Verfügung zu stellen. Wir verwenden ausschließlich hochauflösende High-End-Ultraschalltechnik mit hochfrequenten Sonden, die eine optimale Darstellbarkeit der Brustdrüse erlaubt. Zusätzlich zur Abklärung von unklaren Befunden per Stanzbiopsie bieten wir auch die sogenannte sonographisch gesteuerte Vakuumsaugbiopsie (Mammotome) an.
Biopsie der Brust
Was ist eine Brustbiopsie?
Eine Brustbiopsie ist eine Gewebsentnahme aus der Brust die mit dem Ziel durchgeführt wird, Gewebsveränderungen unter dem Mikroskop genau untersuchen zu können.
Welche Biopsie-Methoden gibt es?
Prinzipiell unterscheidet man zwischen einer chirurgischen-, Stanz-, Feinnadel- oder Vakuumsaug-Biopsie. Bei der chirurgischen Biopsie wird im Rahmen einer Operation nach einem Hautschnitt eine Gewebsprobe unter Vollnarkose entnommen. Zurück bleibt eine entsprechende Narbe der Haut im Gewebe. Schonender ist die Feinnadel- und/ oder Stanzbiopsie, bei der in lokaler Betäubung unter permanenter Ultraschallkontrolle über eine Hohlnadel Gewebszellen (Feinnadelbiopsie) oder mehrere Gewebsstücke in Form eines Zylinders (Stanzbiopsie, s. Abb. 1 rechts) aus der Brust gewonnen. Die Vakuumsaugbiopsie (s. Abb. 2 rechts) ist ein modernes Verfahren, welches je nach Befund die Vorteile einer Stanzbiopsie (keine Operation, kleinerer Eingriff, keine großen Narben) mit dem Vorteil der Gewinnung eines größeren Gewebsanteils bis zur kompletten Entfernung eines Herdbefundes ermöglicht. Mit einem speziellen Biopsie-System (Mammotome) wird in einer Hohlnadel (3 mm Durchmesser) ein Unterdruck aufgebaut, der Gewebsanteile in ein Fenster dieser Spezialnadel einsaugt. Ein winziges Messer in der Nadel schneidet das Gewebe ab. Es wird abgesaugt und für die Gewebsuntersuchung gewonnen. Dieser Vorgang kann so oft wiederholt werden, bis ein großer Anteil eines Herdbefundes bzw. der gesamte Herdbefund entfernt wurde. Auch diese Untersuchung erfolgt unter stetiger Ultraschallkontrolle in lokaler Betäubung. Indikation: Abklärungsbedürftiger Herdbefund in der Brust.
Indikation
- Befundkontrolle nach Mammographie
- Tastbefund in der Brust
- Zystische Veränderungen der Brustdrüse (fibro-zystische Mastopathie)
- Brustschmerzen
- Unklare Sekretion aus der Brustwarze
- Nachkontrolle bei Brustkrebserkrankunge
Abklärung von Brustkonten
Tastbare Veränderungen der Brust sollten abgeklärt werden. Ein Brustspezialist sollte sie klinisch untersuchen und die entsprechende Bildgebung durchführen bzw. veranlassen (Ultraschall, Mammographie, ggf. MRT). Sollten Sie bereits Voraufnahmen oder aktuelle Aufnahmen (Mammographie, MRT) habe, sollten Sie diese in jedem Falle mitbringen. Für die Bildgebung wird die sogenannte BI-RADS-Klassifikation vergeben, in der eine Abschätzung abgegeben wird, wie wahrscheinlich eine Bösartigkeit ist. Aus der BI-RADS-Klassifikation wird das weitere Vorgehen bestimmt.
BI-RADS-Klassifikation
BIRADS | Bedeutung | Empfohlenes Vorgehen |
Keine Aussage möglich | Weitere Untersuchungen sind nötig, z. B. MRT oder Vergleichsmammographie, Ultraschall etc. | |
1 | Normalbefund | Keine weitere Abklärung erforderlich |
2 | Sicher gutartiger Befund | Keine weitere Abklärung erforderlich |
3 | Vermutlich gutartiger Befund (weniger als 2% Wahrscheinlichkeit, dass der Befund bösartig ist) | Kontrolluntersuchung in 3-6 Monaten empfohlen oder Biopsie |
4 | Verdächtiger Befund | Biopsie/Gewebeprobe (z. B. Ultraschall- oder Mammographiegesteuerte Stanz- oder Vakuumbiopsie, evtl. Punktion) |
5 | Mehr als 95% Wahrscheinlichkeit für Bösartigkeit | Wahrscheinlichkeit für Bösartigkeit Histologische Sicherung durch Biopsie ist notwendig |
6 | Biopsie bereits durchgeführt, Bösartigkeit ist nachgewiesen | Therapie |
Sollten die Untersuchungen eine Bösartigkeit nicht ausschließen können (z. B. BI-RADS 4 oder 5), sollte der Befund mittels Stanzbiopsie abgeklärt werden. Dabei wird nach örtlicher Betäubung unter Tast-, Ultraschall oder Röntgenkontrolle eine Nadel in den Befund eingeführt, welche die Entnahme mehrerer Gewebezylinders erlaubt. Sollte der auffällige Befund durch die Stanzbiopsie nur unzureichend abgeklärt worden sein, wird die offene Biopsie in Vollnarkose durchgeführt (operative Probeentnahme aus der Brust).
Ihr Frauenarzt hat im Ultraschall bzw. in der Mammographie einen auffälligen Herd in Ihrer Brust diagnostiziert?
Bei ausschließlich sono- oder mammographisch auffälligen, nicht-tastbaren Brustveränderungen kann die feingewebliche Diagnose ebenfalls mittels Stanzbiopsie unter sonographischer oder radiologischer Sicht gesichert werden. In den letzten Jahren werden zunehmend Verfahren eingesetzt, die die Entfernung einer größeren Gewebemenge oder gar die komplette Entfernung des gesamten Herdes anstreben. Hierzu wird die dreidimensionale Position des Herdes in der Brust mammographisch ermittelt, computerunterstützt exakt berechnet und dann z. B. mittels Vakuumsaugbiopsie (Mammotom) entnommen. Nicht tastbare, abklärungsbedürftige Brustveränderungen können ebenso mittels offener Biopsie entfernt werden. Da nicht tastbar, müssen diese jedoch vorher sono- oder mammographisch mit einem dünnen Draht oder Farbstoff markiert werden. Die Abklärung mittels Stanzbiopsie/Vakuumbiopsie wird in unserer Klinik ambulant durchgeführt. Ergibt die feingewebliche Untersuchung einen Befund, der komplett entfernt werden muss (z. B. Brustkrebs), dann muß eine weiterführende Operation folgen. Jeder abzuklärende Befund wir vor und nach Durchführung der Stanzbiopsie bzw. der Vakuumsaugbiopsie interdisziplinär gemeinsam durch Gynäkologen, Radiologen und Pathologen besprochen. Aus der gemeinsamen Konferenz kann sich manchmal ergeben, dass eine weiterführende bildgebende Diagnostik empfohlen wird, oder aber eine Biopsie zu empfehlen ist. Nach erfolgter Biopsie wird der feingewebliche Untersuchungsbefund mit der Bildgebung (Ultraschall, Mammographie, Kernspintomographie) verglichen, d.h. es wird immer eine Aussage darüber gemacht, ob der erhobene feingewebliche Befund eine sichere Diagnose ist oder aber der Befund bei der Abklärung z. B. nicht richtig getroffen wurde, d. h. eine erneute Biopsie bzw. operative Probeentnahme notwendig ist. Patientinnen und niedergelassene Ärzte können an dieser Besprechung gerne teilnehmen.
Brustkonferenz (MDT= multidisziplinäre Konferenz)
• Montags ab 8.15 Uhr
• Mittwochs ab 8.15 Uhr
Brustkrebszentrum UKM | Clemenshospital
Beteiligte UKM-Einrichtungen:
Klinik für Strahlentherapie - Radioonkologie