Barrierefreiheit
Zum Hauptinhalt springen

UKM
Prostatazentrum

Prostatakrebs | Behandlung

Das Prostatakrebszentrum am UKM erfüllt die hohen Qualitätsanforderungen bei der Behandlung der betroffenen Patienten in allen Erkrankungsstadien und wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft seit 2012 durchgehend mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Eine Krebsdiagnose kann sehr belastend für Patienten und Angehörige sein. Unser Anliegen ist es, Sie als Patienten mit der Erkrankung nicht allein zu lassen. Im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit stellen wir einen individuellen Behandlungsplan mit den Kooperationspartnern des Prostatakrebszentrums auf, der an Ihrer individuellen Situation ausgerichtet ist. Dies geschieht im persönlichen Gespräch und im Rahmen der wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Prostatakarzinomkonferenz.

Dabei bieten wir Ihnen das gesamte Behandlungs- und Leistungsspektrum bei der Behandlung von bösartigen Prostataerkrankungen (Prostatakarzinom):

Operative Prostataentfernung (Prostatektomie) mit Nerverhaltung:

  • Roboter-assistierte (da Vinci®) Laparoskopie (minimal-invasiv)
  • Offene Operationsverfahren
  • Prostatektomie nach Vorbehandlung

Erweiterung  prostatischen Harnöhre zur Symptomlinderung:

  • Laserenukleation der Prostata durch die Harnröhre
  • TUR-P (transurethrale Resektion der Prostata, durch die Harnröhre)

Strahlentherapie:

  • Äußere Bestrahlung (externe Bestrahlung) am Linearbeschleuniger (3-dimensional-konformale Bestrahlung oder Intensitäts-modulierte Bestrahlung, IMRT) oder am Tomotherapiegerät
  • Bildgeführte Strahlentherapie (IGRT), CT vor jeder Bestrahlung
  • Palliative Bestrahlung symptomatischer Metastasen
  • Zielgerichtete Bestrahlung einzelner Metastasen als individuelle Therapieentscheidung auch in der metastasierten Behandlungssituation

Medikamtentöse Tumortherapie/systemische Behandlung:

  • Antihormonelle Behandlung
  • Chemotherapie
  • PSMA-Therapie
  • Behandlung mit Radium-223
  • Behandlung mit PARP-Inhibitoren
  • Studien

Therapie | Überblick

Bei einigen organbegrenzten Tumoren kann eine abwartende Haltung mit Verlaufskontrollen („Aktive Überwachung”) in Betracht gezogen werden. Dies gilt für kleine und wenig aggressive Formen des Prostatakarzinoms und für Patienten in sehr hohem Alter, mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen oder bei erhöhtem Operationsrisiko. Bei organbegrenzten Prostatakarzinomen führen die Entfernung des Organs (Prostatektomie) oder die Bestrahlung der Prostata in vielen Fällen zu einer dauerhaften Heilung.

Minimalinvasive Operationstechnik mit dem modernen da Vinci®-Operationssystem

Als Teil der Klinik für Urologie und Kinderurologie arbeitet das Prostatazentrum mit dem da Vinci Operationssystem – dem derzeit modernsten Verfahren auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie. Die operative Entfernung der Prostata ist die Operation, bei der das da Vinci Operationssystem am häufigsten zum Einsatz kommt.

Prostatektomie - Die Entfernung der kompletten Prostata

Ziel der Operation ist es, die ganze Prostata mit ihrer Kapsel, den anliegenden Samenbläschen und den örtlichen Lymphknoten zu entfernen. Die Operation senkt die Wahrscheinlichkeit für ein Fortschreiten der Krebserkrankung, das Risiko für die Entstehung von Tochtergeschwülsten und die krebsbedingte Sterblichkeit. Es gibt mehrere etablierte operative Verfahren, um die Operation durchzuführen.

Im ersten Schritt suchen unsere Operateurinnen und Operateure die der Prostata und Harnblase benachbarten Lymphknoten auf und entfernen diese (pelvine Lymphadenektomie). Mit einer so genannten Schnellschnittuntersuchung (mikroskopische Untersuchung) können wir bei Bedarf auch während der Operation untersuchen, ob bereits Absiedlungen des Prostatakarzinoms in den Lymphknoten oder dem umliegenden Gewebe (Gefäß-/Nervenbündel) vorhanden sind oder nicht. Die minimalinvasive Operationstechnik mit dem DaVinci® System ermöglicht den Operateuren auf engstem Raum hochpräzise zu Präparieren und ggf. bei lokal begrenztem Tumor auch das für die Potenz wichtige Gefäß-Nerven-Bündel ein- oder beidseitig von der Prostata zu lösen und so zu erhalten (Nervschonung). Auch die Präparation am Schließmuskelapparat der für die Harn-Kontinenz wichtig ist, wird durch die robotisch-assistierte Operationsmethode erheblich erleichtert und führt so zu besseren Ergebnissen. Weitere Informationen zur Prostatektomie finden Sie im Leitfaden.

 

Prostatektomie

Weitere Informationen zur Prostatektomie finden Sie im Leitfaden. 

Die Aktive Überwachung – eine Option für manche Männer mit Prostatakrebs

Bei manchen Männern wird ein Prostatakrebs festgestellt, der (noch) nicht zwingend einer Therapie bedarf. Diesen Männern kann man eine Aktive Überwachung anbieten. In Frage kommen hierfür Patienten mit Prostatakrebs, der organbegrenzt ist und der ein wenig aggressives Wachstumsmuster zeigt. Zudem sollte der PSA-Wert nicht zu hoch sein.  Ziel der Aktiven Überwachung ist es, die möglichen Folgen einer Therapie zu vermeiden und durch engmaschige Kontrollen rechtzeitig zu erkennen, dass doch eine Therapie notwendig ist.


Wie wird die „Aktive Überwachung“ durchgeführt?

Bei der Aktiven Überwachung erfolgen üblicherweise regelmäßige PSA-Kontrollen und Tastuntersuchungen der Prostata. Ergänzt werden diese Kontrollen meist durch die Sonographie der Prostata und heutzutage auch durch multiparametrische Prostata-MRTs. Je nach Verlauf sollten auch Kontrollbiopsien der Prostata erfolgen, meist alle ein bis drei Jahre. Die Aktive Überwachung kann bei Ihrem/r Urologen*in durchgeführt werden. Das Prostatazentrum am UKM ist an der europäischen Studie „Aktive Überwachung mit der Möglichkeit einer verzögerten Therapie“ (kurz: PRIAS-Projekt) beteiligt, in der wir die Aktive Überwachung einiger Patienten mit begleiten. Mittlerweise nehmen bereits schon rund 2.000 Patienten an dieser Studie teil.

 

Aktive Überwachung

Informationen für Männer mit einem neu diagnostizierten, organbegrenzten Prostatakarzinom finden Sie in unserem Flyer

Strahlentherapeutische Behandlung

Wir bieten Ihnen die Möglichkeit einer äußeren Bestrahlung (externe Bestrahlung) an den Linearbeschleunigern Halcyon™, TrueBeam und einem Tomotherapiegerät mittels intensitätsmodulierter Bestrahlung (IMRT) und bildgeführter Strahlentherapie (IGRT). Vor Beginn der Therapie ist eine Planungs-Computertomographie notwendig, bei der Sie wie bei der Bestrahlung positioniert werden. Anhand dieser CT-Bilder bestimmen unsere erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzte das zu bestrahlende Areal, aber auch sensible Nachbarorgane in der Umgebung, die es bei der Therapie zu schonen gilt. Ergänzende bildgebende Verfahren stehen als Planungs-MRT oder Planungs-PSMA-PET-CT zur Verfügung. Anschließend wird durch das Team der Medizinischen Physikerinnen und Physiker ein individueller Bestrahlungsplan berechnet. Hierbei findet häufig die intensitätsmodulierte Strahlenbehandlung (IMRT) Anwendung, bei der die Strahlendosis auf Dutzende bis Hunderte kleine Einzelfelder aufgeteilt und so eine exakte Dosisverteilung ermöglicht wird. Die Bestrahlungsgeräte am UKM sind hochmodern und alle mit Bildgebungseinheiten versehen, um tagesaktuell die Lage des Patienten und der inneren Organe kontrollieren zu können (bildgestützte Strahlentherapie). Die Strahlenbehandlung erfolgt meist über sieben bis acht Wochen in werktäglichen Sitzungen montags bis freitags.

Studien bei Prostatakarzinom