Für Patient*innen und Angehörige
Um Ihnen die Vorbereitung für den Aufenthalt zu erleichtern und Sie bei Ihrer Genesung zu unterstützen, hat das Pflegeteam der Station 18 Ost eine Reihe nützlicher Informationen für Sie zusammengestellt.
Die Station 18 A Ost erreichen Sie telefonisch unter +49 251 83-47421 oder +49 251 83-47435.
Alle Infos sind auch in dieser Broschüre zusammengefasst. Darüber hinaus finden Sie darin wichtige Adressen und eine Checkliste zum Kofferpacken.
Am Aufnahmetag melden Sie sich bitte auf der Ebene 05 Mitte in der Ambulanz für Kardiologie. Dort geben Sie Ihren Einweisungsschein und Ihre Krankenversichertenkarte für die stationäre Aufnahme ab.
In der Poliklinik werden die Blutabnahmen, ein EKG, eine aktuelle Blutgasanalyse und Lungenfunktionsprüfung durchgeführt. Dann werden Sie auch schon aufgenommen und für die Operation aufgeklärt.
Falls Sie direkt aus einer anderen Klinik zu uns verlegt werden, kommen Sie direkt auf eine der Pflegestationen (18 A oder Ebene 07) und werden dort aufgenommen.
Nach den Untersuchungen in unserer Poliklinik nehmen Sie den Aufzug auf der Ebene 05 und fahren zur Ebene 07 bzw. 18. Auf der Station melden Sie sich beim Pflegepersonal. Wir bitten Sie um etwas Geduld, sollten Sie nicht direkt Ihr Zimmer beziehen können. Im Warteraum auf der Station stehen Kaffee, Tee und Mineralwasser für Sie bereit. Die Wartezeit können Sie nutzen, um zum Beispiel den Narkosefragebogen auszufüllen.
Am Tag vor der OP erfahren Sie von der Stationsärztin oder dem Stationsarzt, zu welcher Uhrzeit Ihre OP geplant ist. Wenn Sie in guter körperlicher Verfassung sind, können Sie anschließend die Narkosesprechstunde aufsuchen. Sie erhalten die Wegbeschreibung vom Pflegepersonal auf der Station. Sind Sie körperlich nicht belastbar, kommt der Anästhesist oder die Anästhesistin selbstverständlich zu Ihnen.
Für die Patient*innen, die als erste operiert werden, geht es früh los. Deswegen werden Sie um 5.00 Uhr vom Nachtdienst geweckt. Sie haben dann genügend Zeit, sich für die OP vorzubereiten. Gehen Sie bitte nach Möglichkeit duschen (Handtücher erhalten Sie von der Klinik) und benutzen Sie an diesem Tag keine Hautcreme oder Körperlotion. Gegen 7.00 Uhr (montags 7.45 Uhr) werden Sie dann in den OP gebracht.
Sollten Sie später operiert werden, werden Sie vom Frühdienst geweckt. Dann wird man Sie gegen Mittag in den OP bringen.
Am OP-Tag können Sie nach Rücksprache mit der Intensivstation besucht werden. Ihre nächsten Angehörigen können aber, auf Wunsch telefonisch, durch den Operateur über den Operationsverlauf informiert werden. Bitte geben Sie uns dafür die Telefonnummer Ihrer Angehörigen.
Die wichtigsten Telefonnummern der Stationen erhalten Sie und Ihre Angehörigen bereits am Aufnahmetag.
Sie werden nach der OP ungefähr 2 Tage auf der Intensivstation verbringen. Wir bitten Sie dafür Ihre Tasche zu packen, legen Sie den Kulturbeutel mit Zahnprothesen, Hörgeräten, Brille etc. bitte in die von uns erhaltene Patiententasche. Das Pflegepersonal der Intensivstation holt diese Sachen ab, sobald Sie wach sind. Ihr Gepäck wird in separaten Schränken auf der Station eingeschlossen. Sie erhalten es zurück, sobald Sie wieder bei uns sind.
Wenn Sie von der Intensivstation übernommen worden sind, werden Sie weiterhin mit dem EKG (Monitor) überwacht. Erschrecken Sie und Ihre Angehörigen bitte nicht vor den technischen Geräten, die eine ständige Kontrolle von Puls und Blutdruck ermöglichen.
Ab dem 3. Tag nach der OP steht die Mobilisation im Vordergrund. Die Physiotherapie kommt täglich zu Ihnen, aber auch das Pflegepersonal wird Sie anhalten, so oft wie möglich Ihr Bett zu verlassen und auch ein Atemtraining durchzuführen. Dieses ist nach der OP sehr wichtig, damit die Lunge sich wieder gut entfalten kann.
Ihre Angehörigen, Freunde und Bekannten können Sie täglich (zwischen 9.00 und 21.00 Uhr) besuchen. Bitte haben Sie jedoch Verständnis, dass Minderjährige die Station nur nach Rücksprache betreten dürfen, um die Verbreitung von Kinderinfektionserkrankungen zu verhindern. Vor den Stationen steht ein Wartebereich zur Verfügung, wo Sie sich mit Ihrem Besuch treffen können. Für Schnittblumen haben wir Vasen auf der Station bereitgestellt, Topfpflanzen sind aus hygienischen Gründen nicht gestattet.
Ab 6.00 Uhr: Wechsel des Pflegefachpersonals
Ab 6.45 Uhr: Morgendlicher Rundgang (Grundpflege, Blutdruck, Puls, Betten machen)
Ab 7.00 Uhr: Visite
Ab 7.10 Uhr: Der 1. Patient wird in den OP gebracht
Ab 8.00 Uhr: Frühstück
Ab 8.15 Uhr: Team Timeout (gemeinsame Besprechung aller Patient*innen durch Ärzt*innen, Pflege, Physiotherapie)
Ab 8.30 Uhr: Untersuchungen, Verbandwechsel, Physiotherapie etc.
Ab 9.30 Uhr: Vorbereitung der Patient*innen für die 2. Operationsrunde
Ab 11.30 Uhr: Mittagessen
13.00–14.00 Uhr: Wechsel des Pflegefachpersonals
Ab 14.00 Uhr: Kaffee
Ab 14.30 Uhr: OP-Besprechung der Ärzt*innen (außer nachmittags finden Untersuchungen statt)
Ab 17.30 Uhr: Abendessen
Ab 18.30 Uhr: Abendlicher Rundgang (u.a. Unterstützung bei der Abendpflege)
20.20–21.00 Uhr: Wechsel des Pflegefachpersonals
Ab 21.00 Uhr: Rundgang der Nachtwache (Schlaftabletten usw.)
Nach einer Verweildauer von ca. 6–10 Tagen werden Sie in Ihr Heimatkrankenhaus verlegt; die Verlegung wird durch uns organisiert. Eventuell können Sie auch nach Hause gehen. Im Heimatkrankenhaus werden Sie noch einige Tage verbleiben, um mit dem dortigen Sozialdienst den Reha-Antrag zu stellen und um sich noch weiter
zu erholen. Werden Sie nach Hause entlassen, wird der Reha-Antrag durch den Sozialdienst des UKM gestellt. Sollten Sie darüber hinaus noch einen Beratungswunsch haben, sprechen Sie einfach auf der Station das Pflegepersonal an, sie werden dann den Sozialdienst kontaktieren. Wenn Sie direkt nach Hause entlassen werden, können Ihre Angehörigen Sie gerne abholen. Falls das nicht möglich ist, organisieren wir einen Transport für Sie. Sollten Sie eine Aufenthaltsbescheinigung oder ähnliches benötigen, geben Sie uns bitte rechtzeitig Bescheid.
Nach einer Operation am Herzen, bei welcher der Brustkorb eröffnet wurde, benötigt der Brustkorb 3 Monate, um wieder fest und sicher zusammenzuwachsen. Um Sie in Ihrem Heilungsprozess zu unterstützen, möchten wir Ihnen folgende Informationen mit auf den Weg geben:
- Das Aufstehen aus der Liegeposition sollte mit dem ganzen Körper über die Seite erfolgen. Fixieren Sie das Brustbein dabei mit beiden Händen und beugen Sie die Beine an, um das Brustbein zu stabilisieren. Das sichere Aufstehen aus dem Bett üben die Mitarbeiter*innen der Krankengymnastik mit Ihnen.
- Stützen Sie sich beim Aufstehen aus dem Stuhl nicht mit den Händen ab.
- Heben Sie keine Lasten, die schwerer als 5 Kilogramm sind (keine Getränkekisten, Koffer, kleine Kinder, Einkäufe etc.).
- Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen und verdrehen Sie den Oberkörper nicht gegen das Becken.
- Halten Sie den Oberkörper immer gerade und vermeiden Sie Schonhaltungen.
- Sport ist nach 3 Monaten wieder erlaubt. Bei Unklarheiten sprechen Sie sich bitte mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt ab.
- Wenn Sie eine Stützweste oder eine elastische Brustkorbbinde bekommen haben, tragen Sie diese bitte 8 Wochen lang. Legen Sie die Stützweste und die Brustkorbbinde nur zur Körperhygiene ab.
- Sobald die Wunde verheilt ist, dürfen Sie wieder ohne speziell wasserabweisende Pflaster duschen. Dies ist nach ungefähr 3 Wochen der Fall. Bitte sprechen Sie darüber mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt.
- Beobachten Sie die Wunde auf Auffälligkeiten (z. B. Rötung, Erwärmung und Schwellungen). Zögern Sie nicht, uns im Zweifel zu kontaktieren.
- Nutzen Sie im Nahtbereich keine Deos, Parfüms, Seifen, Cremes oder Narbensalben.
- Achten Sie auf Ihre Körperhygiene.
- Fassen Sie die Wunde nicht mit Ihren Händen an.
Akut verwirrt nach einer Operation?
Bei älteren Patient*innen besteht ein erhöhtes Risiko, während des Krankenhausaufenthalts ein Delir zu entwickeln. Das Risiko ist besonders hoch nach großen operativen Eingriffen am Herzen.
Ein Delir ist ein akuter Verwirrtheitszustand, der durch das Auftreten folgender Symptome gekennzeichnet sein kann:
- Relativ plötzlicher Beginn
- Symptome im Tagesverlauf wechselnd
- Störung der Aufmerksamkeit (z.B. abnorme Schläfrigkeit, schnelle Ablenkbarkeit)
- Störung der Orientierung (z.B. werden Ort und Datum nicht gewusst)
- Störung der Wahrnehmung (z.B. Wahrnehmung von Dingen, die nicht vorhanden sind)
- Störung Schlaf-Wach-Rhythmus
- Körperliche Unruhe, Schreckhaftigkeit oder Teilnahmslosigkeit
- Denkstörungen (z.B. Überzeugung, verfolgt, bedroht oder vergiftet zu werden)
Zur Delirvorsorge und optimalen Behandlung eines Delirs hat das UKM ein Team aus Spezialist*innen beauftragt, das sich um gefährdete Menschen gezielt kümmert (Team „Demenzsensibles Krankenhaus“).
Unser multiprofessionelles Team besteht aus Ärzt*innen, Apotheker*innen und speziell ausgebildeten Pflegefachkräften. Bei Aufnahme ins Krankenhaus werden Patient*innen ab dem 70. Lebensjahr auf ein Risiko zur Delir-Entwicklung getestet. Unser Team überwacht die aktuellen und neu verordneten Medikamente und betreut Sie nach Ihrer Operation. Um Sie optimal auf der Station begleiten zu können, möchten wir Sie bitten, diesen Fragebogen auszufüllen. Er hilft dem Behandlungsteam, Sie besser zu verstehen und zu behandeln. Den ausgefüllten Fragebogen bringen Sie bitte zu Ihrer Krankenhausaufnahme mit.
Sollte es dennoch zu einem Delir kommen, wird dieser sofort und gezielt behandelt.
Die wahrgenommenen Erlebnisse während eines Delirs können beängstigend sein und selbst Angehörige überfordern. Dies ist oft eine normale Reaktion auf diese ungewöhnliche Situation.
In einem entsprechenden Fall nehmen Sie oder Ihre Angehörigen gerne Kontakt mit der Station auf, damit unser Team sich kümmern kann.
- Gewohnte Gesichter schaffen Orientierung in einer ungewohnten Umgebung.
- Seien Sie häufig anwesend!
- Auch wenn Ihre Unterstützung sehr hilfreich ist, achten Sie auf sich und überfordern Sie sich nicht.
- Uhren, Kalender oder Bilder von Zuhause schaffen Klarheit und Beruhigung!
- Wenn es möglich ist, kann eine Begleitung zu Therapien oder Untersuchungen im Haus sinnvoll sein. Fragen Sie uns oder die Pflegekräfte auf der Station!
- Schon eine geringe Unterstützung bei den Mahlzeiten oder der Körperpflege kann Vertrauen und Sicherheit vermitteln und helfen Ihren Angehörigen.
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie
Albert-Schweitzer-Campus 1
Gebäude A1, Ebene 05, Mitte
48149 Münster