Koronare Herzerkrankung und Bypass-Operation
Die koronare Herzerkrankung (KHK) ist eine Erkrankung der Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen. Diese Gefäße nennt man „Koronararterien“. Wenn diese Arterien durch Ablagerungen verengt oder gar gänzlich verstopft werden, wird das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das kann zu Beschwerden wie Atemnot, Brustschmerzen (Angina pectoris) oder zu einem Herzinfarkt führen.
Herzchirurgische Ambulanz
Kontakt
+49 251 83-47414
Dr. med. Abdul Dakkak
abdul-rahman.dakkak@ukmuenster.de
Dr. med. Farshad Ghezelbash
farshad.ghezelbash@ukmuenster.de
Diagnostik
Die Diagnose der koronaren Herzerkrankung wird in der Regel in der Klinik für Kardiologie I gestellt und basiert auf einer Kombination aus der Erhebung der Krankengeschichte, körperlicher Untersuchung, EKG, bildgebenden Verfahren und eventuell einer invasiven Untersuchung wie der Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiographie). So lässt sich feststellen, ob und in welchem Ausmaß die Herzkranzgefäße verengt oder verschlossen sind.
Diese im UKM etablierten Diagnoseverfahren werden im kontinuierlichen 24/7-Einsatz angeboten.
Therapie
Eine Bypass-Operation und eine Stent-Implantation sind zwei unterschiedliche Verfahren, die eingesetzt werden, um verengte Herzkranzgefäße zu behandeln. Die Wahl des Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Ausmaß und Schweregrad der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten und anderen individuellen Umständen. Die Entscheidung, ob ein Stent oder eine Bypass-Operation die beste Behandlung ist, wird immer im Team getroffen.
Bypass-Operation
Eine Bypass-Operation am Herzen ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Engstelle des Herzkranzgefäßes durch ein zusätzliches Gefäß (Bypass) überbrückt wird. Dadurch wird die Blutversorgung des Herzens verbessert. Es gibt verschiedene Operationsmethoden mit und ohne den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine, die wir alle am UKM anbieten können.
Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Der Brustkorb wird in der Regel entlang des Brustbeins eröffnet, um Zugang zum Herzen zu erhalten. Bei den meisten Patient*innen wird die Operation unter Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Parallel werden gesunde Blutgefäße aus anderen Teilen des Körpers entnommen, die später als Bypass-Gefäß dienen sollen. Häufig werden dafür Venen aus den Beinen oder Arterien aus der Brustwand verwendet. Die entnommenen Blutgefäße werden dann hinter den Engstellen an den Herzkranzgefäßen angenäht und später an der Hauptschlagader angeschlossen, um die Engstellen zu umgehen. So kann das Blut wieder ungehindert fließen und das Herz mit Sauerstoff versorgen. Nachdem das Herz von der Herz-Lungen-Maschine entwöhnt wurde und wieder eigenständig schlägt, wird der Brustkorb verschlossen.
Nach der Operation
Unmittelbar nach der Operation ist eine Behandlung auf der Intensivstation für ein bis zwei Tage notwendig. In der Regel bleiben die Patient*innen nach der Operation eine Woche im Krankenhaus, um überwacht zu werden und sich zu erholen. Vor der Entlassung oder Verlegung ins Heimatkrankenhaus wird eine echokardiographische Kontrolle des Herzens durchgeführt. Danach beginnt eine gezielte Rehabilitation in einer spezialisierten Einrichtung. Um die Einleitung des Rehabilitationsverfahrens kümmert sich der Sozialdienst am UKM.
Verhalten nach der Operation
In den ersten Wochen nach der Operation sollten Sie sich noch schonen und anstrengende körperliche Aktivitäten vermeiden. Nach einigen Tagen oder Wochen können leichte Spaziergänge und einfache Übungen zur Förderung der Genesung aufgenommen werden. Es ist wichtig, die körperliche Aktivität in Absprache mit Ihren Ärzt*innen schrittweise zu steigern. Übermäßige Belastungen, insbesondere das Heben von Gegenständen, die mehr als 5 kg wiegen, oder intensiver Sport sollten in den ersten Monaten vermieden werden.
Nach der Operation werden in der Regel Medikamente zur Blutverdünnung sowie andere Herzmedikamente verschrieben, die regelmäßig eingenommen werden müssen. Auch blutdrucksenkende Medikamente, Blutfettsenker oder andere Mittel zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems können erforderlich sein. Es ist wichtig, diese Medikamente genau nach ärztlicher Anweisung einzunehmen und nicht eigenständig abzusetzen. Die Wunden im Brustbereich sowie an den Entnahmestellen der Bypass-Gefäße (z. B. an den Beinen oder Armen) müssen gepflegt werden. Achten Sie auf Anzeichen einer Infektion wie Rötung oder Schwellung. Im Zweifelsfall kommen Sie in unsere Ambulanz und wir schauen uns Ihre Wunden an. Einen Termin vereinbaren Sie unter +49 251 83-47414.
Zusätzliche Informationen finden Sie in unserer Broschüre zum Verhalten nach einer Herzoperation.
Ihr Kontakt zu uns
Herzchirurgische Ambulanz
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Dr. med. Abdul Dakkak
abdul-rahman.dakkak@ukmuenster.de
Dr. med. Farshad Ghezelbash
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Für Zuweisende
Dringende Notfälle können 24/7 unter der Telefonnummer +49 251 83-44503 beim diensthabenden herzchirurgischen Team angemeldet werden. Bitte laden Sie die dazugehörigen Bilddaten über den Medizinischen Bildversand hoch.
Elektive Fälle können Sie während der Öffnungszeiten unseres Sekretariats unter +49 251 83-47428 oder +49 251 83-47402 anmelden.
Zusätzlich führen wir jeden Mittwoch um 16.30 Uhr die kardiochirurgische Konferenz als Webex Meeting mit unseren kardiologischen Partnern durch. Zur Teilnahme wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der Kardiologischen Klinik I.
Medizinischer Bildversand am UKM
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Bilddaten elektronisch an das UKM zu übermitteln.
Unsere Experten für Koronare Herzerkrankung und Bypass-Operation


Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie
Albert-Schweitzer-Campus 1
Gebäude A1, Ebene 05, Mitte
48149 Münster