Palliativmedizin am UKM feiert 10-Jähriges: Lesung aus Buchprojekt „Danke“ eröffnet Veranstaltungsreihe
Vor zehn Jahren wurde die Palliativmedizin unter Leitung von Prof. Philipp Lenz aus der Erkenntnis heraus gegründet, dass Menschen in ihrer letzten Lebensphase gut begleitet werden sollen. „Unser Bestreben ist, diesen Menschen ein möglichst erfülltes, selbstbestimmtes und beschwerdearmes Leben zu ermöglichen“, erklärt Lenz. Rund 1.400 Patientinnen und Patienten begleiten er und seine Mitarbeitenden im Jahr: Ein Einsatz, der zum runden Geburtstag gefeiert werden soll. Die Lesung eines Buchprojekts bildet den Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe. Gelesen wird aus dem Buch „Danke“ des Herausgebers Frank Haberstroh. Darin erzählen 50 Menschen von ihren Erlebnissen rund um Dankbarkeit – darunter auch die UKM-Pflegefachkräfte Mareike Schreiber und Cara Roser, die Teil des UKM-Palliativ-Teams sind. | aw
Die Lesung aus dem Buch „Danke“ von Frank Haberstroh findet am Donnerstag, 10. April, 18 Uhr, im Café-Bistro 21 Ost im Zentralklinikum statt. Mareike Schreiber, Fachkrankenschwester im Palliativkonsildienst, liest dann das Essay, das sie zusammen mit ihrer Kollegin Cara Roser von der Palliativstation geschrieben hat und das mit „Dankbarkeit in der Palliativpflege – Dankbarkeit bis in den Tod“ überschrieben ist. Beide begeben sich darin auf die Spur der Frage, inwieweit Menschen angesichts ihrer eigenen nur noch begrenzt verbleibenden Lebenszeit Dankbarkeit empfinden. „Unsere Antwort lautet: Auch sterbenskranke Menschen spüren häufig Dankbarkeit. Sie hilft Ihnen, Trost in diesen schwierigen Zeiten zu finden und das restliche Leben im Hier und Jetzt zu schätzen, ohne sich Sorgen und Gedanken über die Zukunft machen zu müssen. Das ist eine Lektion, die wir durch unsere Patienten gelernt haben und dafür sind wir sehr dankbar.“
Herausgeber Haberstroh, dessen Buch im Aschendorff Verlag in der zweiten Auflage erschienen ist, hat in seinem Buch 50 sehr individuelle „Danke“-Geschichten unterschiedlicher Autorinnen und Autoren aus seinem persönlichen Netzwerk zusammengestellt. Mit dabei sind zahlreiche Prominente, die er im Laufe seiner beruflichen Tätigkeit als Journalist kennengelernt hat, aber auch persönliche Wegbegleiter. Die Einnahmen aus dem Buchverkauf spendet Haberstroh an zwei Initiativen, die sich um Wohnungslose kümmern.
Eine davon ist VORAUS.MS, das als einer der Sieger hervorgegangene Projekt des Citizen Science-Wettbewerbs 2023 der Universitätsstiftung Münster.
Das Projekt, für das die Palliativmedizin des UKM mit dem Mobilen Dienst im Haus der Wohnungslosenhilfe sowie dem Palliativnetz Münster und ALPHA NRW kooperiert, hat eine Verbesserung der Pflegeplanung und Palliativversorgung für wohnungslose Menschen in der Stadt zum Ziel. Florian Bernhardt, Arzt und Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der UKM-Palliativmedizin und der Medizinischen Klinik A, wird das von ihm initiierte Projekt VORAUS.MS bei der Lesung vorstellen. Zusammen mit Prof. Philipp Lenz beschäftigt sich Florian Bernhardt in seiner Arbeitsgruppe schwerpunktmäßig mit vulnerablen Patientengruppen und dem gleichberechtigten Zugang zu palliativen Versorgungsangeboten − unabhängig von Herkunft und soziodemographischem Status.
Ein Teil der Einnahmen aus dem Kartenverkauf zur Abendveranstaltung im Café-Bistro 21 Ost des Zentralklinikums geht ebenfalls in dieses Projekt.

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Anja Wengenroth
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