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Das sollten Eltern beim Schulranzen-Kauf beachten

Mit der Einschulung der Kinder steht auch der Kauf eines Schulranzens an. Mit Bedacht auf die Gesundheit ihres Kindes stellen sich Eltern dabei viele Fragen rund um die Themen Rückengesundheit und Ergonomie. Prof. Robert Rödl, Chefarzt der Abteilung Kinderorthopädie, Deformitätenrekonstruktion und Fußchirurgie am UKM (Universitätsklinikum Münster), gibt Antworten und Rat, was beim Schulranzen-Kauf zu beachten ist.

Herr Prof. Rödl, worauf müssen Eltern beim Kauf eines Schulranzens achten?

Ich denke, das Wichtigste ist, dass der Schulranzen dem Kind gefällt und dass es mit gutem Gefühl in den ersten Schultag startet.

Spielt also aus Ihrer Sicht die Ergonomie keine große Rolle?

Sie spielt eine untergeordnete Rolle. Es ist aber sehr schwierig, einen nicht ergonomischen Schulranzen zu kaufen, den gibt es praktisch nicht auf dem Markt. Alle Schulranzen, die auf dem Markt sind, haben die Anforderung der Ergonomie, die man heutzutage an einen Schulranzen stellt. Die Ergonomie, die man an den Schulranzen stellt, ist auch deshalb nicht von erheblicher Bedeutung, da die Kinder ihn nicht lange tragen. Im Schnitt ungefähr eine halbe Stunde pro Tag, auf einem Weg ungefähr 15 Minuten.

Dann ist teuer nicht unbedingt besser?

Bei den Preisen der Schulranzen gibt es eine unglaubliche Bandbreite. Das ist teilweise fünffach unterschiedlich. Man fragt sich: Warum? Ist der teurere Schulranzen der bessere? Vielleicht sogar der medizinisch Bessere? Hier kann ich nur sagen: Das ist so nicht der Fall. Der teurere Schulranzen ist sicherlich der Schickere, das coolere Benchmark, aber er ist nicht der bessere hinsichtlich der Ergonomie und den medizinischen Anforderungen an einen Schulranzen. Der teurere Schulranzen schädigt genauso wenig den Rücken wie der günstige Schulranzen.

Es gibt Richtwerte, dass ein Ranzen nicht mehr als 15 % des Kindergewichts wiegen darf. Was ist dran an solchen Werten?

Die Diskussion um das Gewicht des Schulranzens finde ich etwas unglücklich. Hier wird wieder versucht, dem Kind körperliche Leistung zu ersparen. Und das ist schlecht, denn wir wissen eigentlich überhaupt nichts hinsichtlich der Frage, ob ein Schulranzen in der Lage ist, aufgrund seines Gewichtes zu schaden. Was wir aber sehr genau wissen ist, dass die Bewegungsfreude Jahr um Jahr kontinuierlich zurückgeht. Insbesondere fangen die Kinder früher an, sich weniger zu bewegen. Das ist nachweislich schlecht. Es wäre gut, wenn wir versuchen, die Kinder zu ermuntern, sich körperlich zu betätigen. Und dazu gehört natürlich auch das Tragen des Schulranzens.

Kontakt für Presseanfragen

Anja Wengenroth | UKM-Unternehmenskommunikation

Anja Wengenroth

Pressesprecherin