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Ein letzter Gottesdienst

Nach gut 60 Jahren wurde gestern beim Fronleichnamsfest die Klinikenkirche „St. Maria Heil der Kranken“ am UKM profaniert. Die Schutzmantel-Madonna zieht nun in die Kapelle im Westturm des Klinikums, der Taufstein wird in der Karl-Leisner-Kapelle auf dem Tita-Cory-Campus installiert. Die Nachnutzung der Kirche ist noch offen. | ae

Sie gehört zum Bereich der Altkliniken auf dem Albert-Schweitzer-Campus, entstand lange vor dem im Jahr 1983 eröffneten Zentralklinikum des UKM (Universitätsklinikum Münster): Bereits seit 1958 ist die Klinikenkirche „St. Maria Heil der Kranken“ Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie Mitarbeitende und damit ein Begegnungsort, an dem zahlreiche Gottesdienste und Gemeindefeste gefeiert wurden. Vor allem seien es aber auch viele Taufen gewesen, erzählt Dr. Leo Wittenbecher, leitender Klinikpfarrer am UKM und Rektor der Klinikenkirche an der Waldeyerstraße. „Das war damals noch direkt nach der Geburt üblich und deshalb sind tausende Kinder hier getauft worden.“ Umso schöner sei es deshalb, dass der Taufstein als Erinnerungsstück einen neuen Standort in der Karl-Leisner-Kapelle auf dem Tita-Cory-Campus bekommt.

Das benachbarte Gelände an der Albert-Schweitzer-Straße ist – neben der Kapelle auf Ebene 07 im Westturm des Klinikums – damit ab sofort der neue Begegnungsort des UKM, wo Gottesdienste gefeiert werden. „Und natürlich haben die Menschen auch die Gelegenheit, eine Kerze in der Kapelle zu entzünden und fernab des Klinikbetriebs einen Moment innezuhalten“, so Wittenbecher, der bereits im vergangenen Herbst mit dem Seelsorge-Team neue Büros auf dem Tita-Cory-Campus, den das Bistum Münster gebaut hat, bezogen hat.

Eingeweiht wurde die Klinikenkirche „St. Maria Heil der Kranken“ am 26. Oktober 1958. Im jahrzehntealte Zelebrationsbuch sind seitdem viele verschiedene Ereignisse dokumentiert. So auch ein Gottesdienst am 19. Mai 1966, den der spätere Papst Benedikt XVI. in der Klinikenkirche feierte – damals noch als Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Münster. Mit der Profanierung gestern endet diese Dokumentation, auch wenn viele Erinnerungen bestehen bleiben und nicht nur der Taufstein eine neue Heimat bekommen wird. Auch die Schutzmantel-Madonna, die sich derzeit (noch) in einer Seitennische der Klinikenkirche befindet, wird in den nächsten Tagen umgezogen und in der Kapelle auf Ebene 07 im UKM installiert. Die weitere Nutzung des Kirchengebäudes, dessen Eigentümer das Klinikum selbst ist, ist aktuell noch offen.

Kontakt für Presseanfragen

Anja Wengenroth | UKM-Unternehmenskommunikation

Anja Wengenroth

Pressesprecherin