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Gründung des Allergiezentrums Nord-West (AZNW)

Am 13. Oktober 2025 wurde am UKM das Allergiezentrum Nord-West (AZNW) gegründet. Ziel des neuen interdisziplinären Zentrums ist es, die Versorgung von Patient*innen mit allergischen Erkrankungen zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Kliniken weiter zu stärken.

Allergien gehören weltweit zu den häufigsten chronischen Gesundheitsproblemen und betreffen Menschen aller Altersgruppen – Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Daher ist auch die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin – Allgemeine Pädiatrie Teil des Zentrums. Die Bandbreite reicht von saisonalen Beschwerden wie Heuschnupfen bis hin zu lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktionen, ausgelöst etwa durch Lebensmittel, Insektengifte oder Medikamente. „Allergische Erkrankungen können sich an unterschiedlichen Organsystemen äußern – zum Beispiel an den Atemwegen, der Haut oder im Magen-Darm-Trakt“, erklärt Zentrumssprecher und Leiter der Allergologie der Hautklinik Dr. Mathias Sulk. Beteiligt am AZNW sind daher neben der Klinik für Hautkrankheiten, die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, die Medizinischen Kliniken A, B und D. „Eine präzise Diagnosestellung und eine effektive, individuell abgestimmte Therapie ist nur im engen Zusammenspiel verschiedener Fachrichtungen möglich“, erläutert Dr. Inga Nierkamp, stellvertretende Zentrumssprecherin und Oberärztin in der HNO-Klinik. Da auch psychische Faktoren eine wichtige Rolle spielen können, ist die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ebenfalls Teil des Zentrums. Zudem unterstützt das Zentrallabor beratend die Arbeit des AZNW. 

Durch regelmäßige Fallkonferenzen und Qualitätszirkel soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit intensiviert werden – auch über die Grenzen des UKM hinaus. „Wir schaffen eine Organisationsstruktur, in der Fachärztinnen und -ärzte aus unterschiedlichen Disziplinen ihre Perspektiven einbringen können, um gemeinsam die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten“, so Sulk. Besonders profitieren sollen Patient*innen mit komplexen Krankheitsbildern, für die künftig vereinfachte Abläufe und klare Ansprechpartner*innen vorgesehen sind. Eine Zentrumskoordinatorin agiert dabei als Schnittstelle zwischen den Kliniken.

Neben der klinischen Versorgung legt das AZNW großen Wert auf wissenschaftliche Zusammenarbeit. Das Zentrum versteht sich als Plattform für Forschung und Lehre – insbesondere im Bereich Prävention, Diagnostik und Therapie allergischer Erkrankungen. „Unser Ziel ist es, die wissenschaftsbasierte Behandlung und interdisziplinäre Zusammenarbeit weiterzuentwickeln und in Forschung, Lehre und Weiterbildung fest zu verankern“, betont Sulk. 

Als nächster Schritt ist die Zertifizierung als Comprehensive Allergy Center (CAC) geplant. Diese Auszeichnung steht für eine hohe medizinische und wissenschaftliche Qualität sowie für eine enge Vernetzung mit externen Krankenhäusern, niedergelassenen Praxen und weiteren Referenzzentren. Damit soll auch schwerstbetroffenen Patient*innen eine bestmögliche Versorgung in einem starken Netzwerk ermöglicht werden.

Ärzt*innen und Patient*innen können sich über allergiezentrum(at)ukmuenster.de zur Abklärung ihres Falls an das AZNW wenden.