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UKM-OnlineTalk: Wenn nachts die Atmung aussetzt – Schlafapnoen und ihre Therapien

Wenn der Partner oder die Partnerin schnarcht, kann das die Nachtruhe empfindlich stören. Schlimmer aber können die Folgen für den Schnarcher selbst sein: Wenn zum nächtlichen „Sägen“ nämlich Atemaussetzer, sogenannte Schlafapnoen, hinzukommen, ist schnell mehr als nur die Nachtruhe in Gefahr. „Schlafapnoen sind eine schwere schlafbezogene gesundheitliche Störung, die chronische oder sogar lebensbedrohliche Erkrankungen begünstigt“, sagt Prof. Claudia Rudack, Direktorin der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am UKM (Universitätsklinikum Münster). Zusammen mit Oberarzt Dr. Armands Riders ist sie am 08. April ab 18.00 Uhr live zu Gast im UKM-OnlineTalk. Zu streamen ist das Gespräch live auf dem YouTube-Kanal des UKM. | aw

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Studien belegen, dass bis zu jede(r) Fünfte unter einer Schlafapnoe leidet. Viele wissen nichts von ihrem Problem, denn im Schlaf bleibt es natürlich unerkannt. Wenn dann machen sich Schlafapnoen durch einen fragmentierten Schlaf, bleierne Tagesmüdigkeit und eine dadurch verminderte Leistungsfähigkeit bemerkbar. Mit etwas Glück bemerkt der Partner oder die Partnerin die nächtlichen Atemaussetzer und die Sekunden danach wiedereinsetzende, schnappende Atmung. Im Schlaflabor müssen dann erste Diagnoseschritte erfolgen, dabei wird zunächst abgeklärt, um welche Art von Schlafapnoe es sich handelt. Fällt die Zunge im Schlaf zurück und verlegt die Atemwege, ist der einströmenden Atemluft sozusagen der Weg abgeschnitten. 

„Steht die Diagnose des sogenannten Obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) fest, ist es höchste Zeit, etwas dagegen zu tun“, sagt die Direktorin der HNO-Klinik am UKM, Prof. Claudia Rudack. „Das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. So kann es erwiesenermaßen Auslöser von schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall sein. Die Lebenszeit der betroffenen Patientinnen und Patienten kann sich dramatisch verkürzen, wenn ein OSAS unbehandelt bleibt.“

Das Mittel der ersten Wahl ist eine Behandlung mit einer sogenannten CPAP-Maske, die es in verschiedenen Varianten gibt. Durch die Maske wird bei jedem Atemzug Druckluft zugeführt, die ein Kollabieren der Atemwege und den Rückfall der Zunge verhindert. Oft werden die Masken im nächtlichen Gebrauch jedoch als störend empfunden und werden irgendwann einfach nicht mehr akzeptiert. Oberarzt Dr. Armands Riders erklärt: „Wenn CPAP-Masken oder eine Protrusionsschiene auch nach mehreren Therapieversuchen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann man als Letztlinientherapie noch die Stimulation des Hypoglossus, der die Zunge innerviert, erwägen. Dies geschieht durch einen sogenannten Zungenschrittmacher, den wir dann implantieren. Uns berichten viele zufriedene Patientinnen und Patienten, dass sie durch diese Operation wieder massiv an Lebensqualität gewonnen haben.“

Beide Experten der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik sprechen im UKM-OnlineTalk am 08. April, ab 18.00 Uhr, über Symptome und Diagnostik des OSAS, vor allem aber über die vielfältigen Therapiemöglichkeiten. Zu sehen ist der Stream live auf dem UKM-YouTube-Kanal und danach dort in der Aufzeichnung für den zeitunabhängigen Abruf zu finden. Interessierte können schon im Vorfeld ihre Fragen per Mail an Frau Prof. Rudack und Herrn Dr. Riders richten: ukm-onlinetalk@ukmuenster.de Alle Fragen werden im Stream oder im Nachgang per Mail beantwortet.