UKM-OnlineTalk: „Zähneknirschen & Co – Kiefer unter Druck“
Knacken im Kiefergelenk, Nackenverspannungen oder Kopfschmerzen: Diese Beschwerden können auf die sogenannte Cranio-mandibuläre Dysfunktion (CMD) zurückgehen – eine oft komplexe und oft übersehene Funktionsstörung des Kiefer- und Kaumuskelsystems. Der kommende UKM-OnlineTalk am Dienstag, 24. Juni 2025, ab 18.00 Uhr, widmet sich diesem Thema und beleuchtet mit der Leiterin der CMD-Sprechstunde am UKM, Prof. Anne Wolowski, aktuelle Erkenntnisse zu Ursachen, Diagnostik und modernen Behandlungsansätzen. Der Talk ist live im Stream sowie später auf dem YouTube-Kanal des UKM verfügbar. | aw
Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist für Patientinnen und Patienten mit einer Vielzahl belastender Beschwerden verbunden. Neben Kiefergelenkschmerzen und knackenden Geräuschen beim Kauen, berichten viele über Muskelverspannungen, die sich bis in Nacken, Schultern und Rücken ausbreiten können. Oft knirschen die Betroffenen nachts unbewusst mit den Zähnen (Bruxismus), was auf lange Sicht zum Abrieb der Zahnsubstanz führt. Weitere häufige Symptome sind Kopf- und Gesichtsschmerzen, aber auch Ohrgeräusche (Tinnitus) und Schwindel werden beschrieben. Viele können die vielfältigen Symptome nicht richtig deuten oder bekommen zunächst falsche Diagnosen, was dazu führt, dass der eigentliche Auslöser – eine CMD – lange unerkannt bleibt. Bleibt der Druck im Kiefer unbehandelt, können sich auch Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsproblemen oder depressive Verstimmungen einstellen.
„Das sprichwörtliche ‚Zähne aufeinander beißen und durch‘ ist in solchen Fällen genau der falsche Weg“, weiß Prof. Anne Wolowski, Leitende Oberärztin der Klinik für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien des Universitätsklinikums Münster (UKM).
Eher selten sei es aber so, dass Kiefer- oder Zahnfehlstellungen als Auslöser von Bruxismus (Zähneknirschen) und anderen verspannungsbedingten Symptomen in der Kaumuskulatur und im Kiefergelenk führen, so Wolowski. Eine der Hauptursachen sei „Stress, der sich in Kiefer- und Kauapparat manifestiert, ohne dass sich die Betroffenen dessen bewusst sind“, weiß die anerkannte Expertin für CMD, die seit 2022 Generalsekretärin der Deutschen Gesellschaft für Zahn, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), der Dachgesellschaft aller zahnmedizinischen Fachgesellschaften in Deutschland, ist.
Von CMD am häufigsten betroffen sind 25- bis 45-Jährige. Diese Altersgruppe erlebt oft große Belastungen durch Beruf und Familiengründung. Grundsätzlich kann eine CMD aber in jedem Alter auftreten und betrifft Männer wie Frauen gleichermaßen. Bewährte Therapieformen sind Aufbissschienen, Physiotherapie und Stressabbau, erklärt Wolowski. Zu Ursachen, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten spricht Prof. Anne Wolowski am kommenden Dienstag, 24. Juni, ab 18.00 Uhr, auf dem YouTube-Kanal des UKM. Der Talk wird live gestreamt und ist auch im Nachhinein abrufbar. Interessierte können live Fragen einreichen, besser aber schon jetzt unter ukm-onlinetalk@ukmuenster.de.
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Anja Wengenroth
Pressesprecherin