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So funktioniert die Notaufnahme

Die Abläufe in der Notaufnahme sind komplex und für medizinische Laien meist nicht unmittelbar nachvollziehbar. Dennoch gibt es einige grundlegende Behandlungsschritte, die bei allen Patient*innen ähnlich sind. Diese sogenannten „Touchpoints“ stellen wir Ihnen hier näher vor.

Ersteinschätzung

Als Notfallpatient*in erreichen Sie uns auf unterschiedlichen Wegen. Möglicherweise kommen Sie zu Fuß, beispielsweise nachdem Sie eine Einweisung durch Ihren Hausarzt oder Hausärztin erhalten haben. Es kann aber auch sein, dass Sie mit dem Rettungsdienst eingeliefert werden.
In jedem Fall werden Sie bei Ihrer Ankunft innerhalb von zehn Minuten durch speziell geschulte Mitarbeiter*innen ersteingeschätzt. 
Diese Ersteinschätzung ist gesetzlich vorgeschrieben und erfolgt anhand des international anerkannten und validierten Manchester Triage Systems (MTS). 
Im Rahmen der Ersteinschätzung befragen die Mitarbeitenden Sie zu Ihrem Leitsymptom und ermitteln Ihre medizinische Behandlungspriorität. 
Außerdem wird entschieden, welche Fachabteilung Sie zunächst behandeln wird. Im Anschluss werden Ihre Versicherungsdaten erfasst und mitgebrachte Unterlagen digitalisiert.

Untersuchung

Im Rahmen der Untersuchung führen unsere Ärzt*innen eine gezielte körperliche Untersuchung durch, stellen weitere Fragen und sichten Ihre Vorbefunde.
Anschließend können wir einschätzen, ob zusätzliche apparative Untersuchungen (z. B. weitere Laborparameter, Ultraschall, Röntgen- oder CT-Diagnostik) erforderlich sind. 
Einige dieser zusätzlichen Untersuchungen finden außerhalb der Notaufnahme statt und werden durch andere Fachabteilungen erbracht. 
Speziell geschulte Pflegekräfte koordinieren die entsprechenden Abläufe. Wenn Sie nicht gut zu Fuß sind oder überwacht werden müssen, werden Sie von unserem Transportdienst begleitet.

Basis-Diagnostik

Danach erfolgt eine erste Basis-Diagnostik anhand des Leitsymptoms und entsprechend der Behandlungspriorisierung. Mithilfe von Standardarbeitsanweisungen werden beispielsweise Blutproben entnommen, ein EKG geschrieben oder weitere Tests bereits vor dem ersten Arztkontakt durchgeführt. Dieses Vorgehen verkürzt Ihre Wartezeit und Ihren Aufenthalt in der Notaufnahme.

Therapie

Während Sie auf weitere Untersuchungen oder deren Abschluss warten, werden in der Regel bereits erste therapeutische Maßnahmen ergriffen. 
Das Therapiespektrum kann die Behandlung von Schmerzen, die Verabreichung von Medikamenten oder Infusionen sowie komplexere Interventionen wie die Anlage spezieller Katheter oder Punktionen umfassen. 
Als Notaufnahme sind wir zudem in der Lage, intensivmedizinische Maßnahmen („Emergency Critical Care“, YouTube-Video) bereits vor der Verlegung auf die Intensivstation einzuleiten, sollte dies notwendig sein.

Befundbesprechung

Sobald alle Befunde vorliegen, wird Ihr Fall der diensthabenden Oberärztin oder dem diensthabenden Oberarzt sowie gegebenenfalls weiteren Expert*innen aus anderen Fachabteilungen vorgestellt. Gemeinsam wird das weitere Vorgehen einschließlich der Notwendigkeit einer stationären Aufnahme besprochen. Anschließend stellen wir Ihnen das Therapiekonzept in der Befundbesprechung vor.

Je nach Befund erhalten Sie an dieser Stelle einen Entlassungsbrief mit allen wichtigen Informationen und werden aus der Notaufnahme entlassen. Die weitere ambulante Versorgung übernimmt in diesem Fall Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt. Die Hausarztpraxis erhält in der Regel keinen gesonderten Brief.

Sollte eine stationäre Aufnahme notwendig sein, bemüht sich unser Team um eine schnellstmögliche Verlegung auf eine geeignete Station oder in ein anderes geeignetes Krankenhaus. Für Patient*innen im höheren Alter kann dies beispielsweise ein Krankenhaus mit einer spezialisierten Fachabteilung für Geriatrie sein. Bei einigen Erkrankungen ist vor der Verlegung auf eine Bettenstation eine kurzfristige Überwachung auf der Beobachtungsstation der Notaufnahme erforderlich. Wenn Sie längerfristig überwachungspflichtig oder lebensbedrohlich erkrankt sind, werden Sie auf unsere Intensivstation verlegt.