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Einmal Krebs und zurück

Als 15-Jährige erkrankte sie an Krebs, kämpfte sich durch eine Chemotherapie und mehrere Operationen. Heute ist die 26-jährige Nina Berse aus Haltern fit und lebenshungrig. Sie hatte Glück und eine gute Behandlung am UKM. Zehn Jahre ist sie nun krebsfrei, hat aus diesem Anlass mit einem 100-Kilometer-Lauf über 2000 Euro Spenden gesammelt und blickt mit „ihrer“ Ärztin Dr. Monika Pöppelmann zurück auf ihre Zeit am UKM. | lwi

Wenn Nina Berse heute auf ihre Erkrankung zurückblickt, dann gelingt ihr das mit einem Lächeln – leicht und beinahe unbeschwert. Kaum vorstellbar, hat sie doch im Jahr 2012 als damals 15-Jährige die Diagnose Krebs bekommen; ein Osteosarkom (bösartiger Knochentumor) der nach einem MRT aufgrund von Schulterschmerzen entdeckt wurde. Er ist der häufigste bösartige Knochentumor im Kindes- und Jugendalter, und doch selten: Etwa vier von einer Million Kindern erkranken jährlich in Deutschland daran. Bei Nina Berse hatte er bereits gestreut und Metastasen in beiden Lungenflügeln gebildet. „Natürlich habe ich mich gefragt, was jetzt passiert, ob ich jetzt sterben muss“, blickt die heute 26-jährige Halternerin zurück auf die Zeit, als sie zur Behandlung in die Klinik für Kinder und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und Onkologie ans UKM (Universitätsklinikum Münster) kam. „Prognostisch war die Diagnose vor allem aufgrund der Vielzahl an Metastasen eigentlich ungünstig“, ordnet Dr. Monika Pöppelmann den Fall von damals ein. Sie war als betreuende Ärztin eng an der Seite von Berse, die neben einer hochspezialisierten Behandlung auch sehr viel Glück hatte. „Nina ist so etwas wie unser ,Wunderkind´“, sagt Pöppelmann und weiß: „So eine Diagnose ist immer ein Schock, deswegen wird in einem Erstgespräch immer auch ein Plan aufgezeigt, etwas, das Betroffenen Halt gibt.“ Auch Berse hat viel Unterstützung erfahren: „Ich wurde sehr gut aufgeklärt und alle waren optimistisch, dadurch habe ich mich viel sicherer gefühlt“, beschreibt sie ihre Zeit am UKM, das mit dem Sarkomzentrum auch eines der größten Kompetenzzentren für Knochen- und Weichteiltumore in Deutschland betreibt.

Neben einer Chemotherapie, einer Oberarm- und Schulter-OP, bei der der Tumor entfernt und der von ihm zerstörte Knochen mit dem angrenzenden Schultergelenk gegen eine Prothese getauscht wurde, gab es zwei aufwändige Lungenoperationen an der UKM-Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie. Insgesamt etwa 40 Tumor-Metastasen wurden dabei aus beiden Lungenflügeln der jungen Patientin entfernt. „So etwas birgt immer die Gefahr einer restriktiven Atemstörung, weil Lungengewebe fehlt“, blickt Pöppelmann auf mögliche Langzeitfolgen. Berse kann heute zwar Sport machen, hat als begeisterte Wanderin sogar in den USA oder Australien nach immer neuen Abenteuern gesucht und sagt doch: „In bestimmten Situationen merke ich, dass andere fitter sind.“ Eine Folge der speziellen Ausprägung ihres Krebses, genau wie Bewegungseinschränkungen in der operierten Schulter. Die Therapie hat sie aber sehr gut überstanden. „Eine Osteosarkom-Chemotherapie bei Kindern und Jugendlichen hat – abgesehen von der Bewegungseinschränkung, die die Tumorentfernung immer mit sich bringt – in der Regel wenig Spätfolgen. Gelegentlich kommt es zu Schwerhörigkeit oder Tinnitus, sehr selten zu einer Herzmuskelschwäche“, sagt Pöppelmann. Um hier vorzubeugen werde während der Therapie genau auf die Dosierung der Medikamente geachtet.

Im Januar 2014 ist Berses Therapie mit der letzten Chemo abgeschlossen worden. Zehn Jahre ohne Krebs – das hat sie jetzt zum Anlass genommen, um die viel gefahrene Strecke vom damals (von Haltern nach Münster und zurück) zu Fuß zu gehen und den 100 Kilometer langen Marsch mit einem Spendenaufruf zu verknüpfen. Am 19. Januar hat sie ihre ganz persönliche Tour absolviert, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. An Spenden (für die Deutsche Kinderkrebshilfe und die Kinderkrebshilfe Münster) sind bisher über 2000 Euro zusammengekommen.

Wer dem Spendenaufruf folgen möchte, kann dies noch bis einschließlich 15. Februar (Weltkinderkrebstag) unter diesem Link.

Kontakt für Presseanfragen

UKM Unternehmenskommunikation | Lukas Wiedau

Lukas Wiedau

Online & Presse